
18. September 2022: 250 Jahre Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen
Jedes Jahr ist sie das Ziel von zahlreichen Fußwallfahrten und unzähligen Einzelpilgern, die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen, das wohl schönste Gotteshaus im „Gottesgarten am Obermain“. Zigtausende kommen Jahr für Jahr auf den „heiligen Berg“ zu den 14 Nothelfern und dem Jesuskind, um neue Kraft für ihr Leben und Glauben zu schöpfen. Wer im Inneren den im Rokokostil gearbeiteten Gnadenaltar der Basilika genau betrachtet, findet sie alle bildlich dargestellt – die Heiligen Dionysius, Achatius, Vitus, Blasius, Ägidius, Erasmus, Eustachius, Georg, Cyriakus, Christophorus, Pantaleon sowie die Jungfrauen Barbara, Margareta und Katharina stehend und sitzend. Genau da, wo Hermann Leicht, ein Schäfer des Zisterzienserklosters Langheim, im Herbst 1445 das Jesuskind im Kreise andere Kinder, halb rot, halb weiß gekleidet erschien. Dieses stellten sich als die 14 Nothelfer vor und verlangten, dass für sie eine Kapelle gebaut werde. 1742 wurde Balthasar Neumann mit der Fertigstellung von Bauplänen beauftragt. Im April 1743 war die Grundsteinlegung der Kirche. Die feierliche Einweihung der prächtigen Barock Kirche erfolgte nach 29-jähriger Bauzeit am 14. September 1772 durch den Bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim. Nachdem kürzlich das 125-jährige Basilikajubiläum gefeiert wurde, steht am morgigen Sonntag, 18. September ein weiterer Höhepunkt von Vierzehnheiligen an. Dann feiert man im fränkischen Bethlehem den 250. Weihetag der Wallfahrtskirche. Aus diesem Anlass kommt zum Hochamt um 10.30 Uhr Nuntius Nikola Eterovic, ein Kurienerzbischof der römisch-katholischen Kirche und Diplomat des Heiligen Stuhls. Weitere Sonntags-Gottesdienste sind wie gewohnt um 7.30 Uhr sowie um 9 Uhr. Eine Festandacht schließt sich um 14 Uhr an. Im Anschluss an das Hochamt ist Festbetrieb auf dem Basilika Platz und im Klosterhof. Zum Schutz gegen eventuellen Regen sind im Klosterhof auch Zelte aufgestellt. Für das leibliche Wohl kümmert sich an diesem Tag der Verein „Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ Als persönliches Andenken zum 250-jährigen Basilikajubiläum können auch noch „Jubiläums-Nudeln“ erworben werden. Und was braucht man noch um zünftig zu feiern? Ein „gscheites“ Bier. Ein Glück, dass in direkter Nachbarschaft zur Wallfahrtsbasilika eine Brauerei steht. Seit 1803 versorgt die Familie Trunk Pilger und andere Gäste mit einem stärkenden Schluck Gerstensaft der Marke „Nothelfer“ sowie mit rustikalen Brotzeiten nach fränkischer Art. Zum Kirchweihjubiläum am 18. September hat Braumeister Andreas Trunk extra ein Jubiläumsbier gebraut. Schlemmen und genießen mit fränkischen Spezialitäten oder hausgemachte Kuchen und Torten lautet auch die Devise nach dem Umbau im Gasthof „Goldener Hirsch“ unterhalb der Wallfahrtsbasilika. Unter dem Motto „Wo ist Gott Dir am nächsten“ riefen im Vorfeld die Jugendbeauftragte der Stadt Bad Staffelstein und der Förderverein Freunde der Basilika die Kinder in den Schulen auf, Bilder zu malen. Zu diesem Gemeinschaftsprojekt kamen rund 200 Bilder zusammen, die man in der Basilika bewundert kann. Alle Kinder, die an dieser Aktion teilgenommen haben, können am Sonntag zwischen 12 und 16 Uhr ihr Geschenk am Stand auf dem Basilika-Platz persönlich abholen. Bei schlechtem Wetter werden die Gutscheine auch in den Schulen verteilt.
Bilder & Text: Gerd Klemenz