
18. September 2022: 250 Jahre Kirchweih in Vierzehnheiligen
Am 14. September 1772 fand vor 250 Jahren am Fest Kreuzerhöhung die Konsekration der neuen Wallfahrtskirche statt, an der über 30 Jahre lang nach Plänen von Balthasar Neumann gebaut worden war. Der Fürstbischof von Würzburg und Bamberg Adam Friedrich von Seinsheim nahm die würdevolle Weihe vor, flankiert von den Weihbischöfen aus Würzburg und Bamberg sowie die beiden Äbte von Kloster Langheim und Banz. Über vier Stunden dauerte damals die Weihezeremonie, der sich ein mehrtägiges Fest mit 500 Gästen in Kloster Langheim anschloss. Trotz des unbeständigen und regnerischen Wetters wurde nun am vergangenen Sonntag das 250-jährige Kirchweihfest in Vierzehnheiligen gefeiert, das lange in Erinnerung der Beteiligten bleiben wird. Der absolute Höhepunkt dabei war das Pontifikalamt mit dem Apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterovic als Hauptzelebrant. Beim Einzug in die Basilika bot sich den zahlreichen Gläubigen ein imposantes Bild. Dabei folgten 50 Wallfahrtsbilder, als Vertreter der knapp 200 Pilgergruppen, die jedes Jahr nach Vierzehnheiligen wallfahren sowie die Minstrantenschar und die Geistlichkeit allen voran der Kirchenschweizer Daniel Reitz. „Als apostolischer Nuntius sind sie ständiger Vertreter des Papstes und Botschafter des Vatikans bei unserer deutschen Regierung. Ihre Nuntiatur in Berlin ist die diplomatische Vertretung des Heiligen Stuhls in Deutschland. In ihrem verantwortungsvollen Amt sorgen sie für die Einheit unter unseren Bischöfen, bauen Brücken nach Rom zu Papst Franziskus und stehen in diplomatischer Beziehung zur Bundesregierung und zu den Ministern der Bundesländer“, so Guardian Pater Maximilian zur Begrüßung. In seiner Ansprache bezeichnet der Nuntius die Kirche von Vierzehnheiligen als eines der Werke von ausgesuchter Schönheit, das ein doppeltes Jubiläum feiert – 250 Jahre ihre Vollendung und Kirchweih, wie auch die Erhebung zur Basilika minor vor 125 Jahre. „Wie auch in den übrigen Basiliken minor, so sind auch in Vierzehnheiligen jene Insignien gut sichtbar, die an das lebendige Band erinnern, dass dieses Heiligtum mit dem Bischof von Rom und Hirten der Universalkirche verbindet. Das schließt die Bande des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe ein“, so der Hauptzelebrant. Zum Ende der Eucharistiefeier erteilte Erzbischof Nikola Eterovic im Namen von Papst Franziskus den Apostolischen Segen. Am Nachmittag fand in der Basilika eine Festandacht statt. Im Anschluss lud Basilikaorganist Georg Hagel auf die Empore ein, um von oben Kirche und Orgel zu präsentieren. Das Sommerfest im Klosterhof fand trotz ständiger Regenfälle großen Anklang. Sowohl die aufgestellten Zelte als auch das Infozentrum im Kloster waren den Nachmittag über immer wieder gut gefüllt. „Gestern haben 40 Helfer von der Feuerwehr Grundfeld und Wolfsdorf mit aufgebaut. Ich danke für die Unterstützung sowie für die zahlreichen Kuchenspenden aus Schönbrunn, Reundorf, Wolfsdorf, Grundfeld und Bad Staffelstein. Dank gilt auch an die Kirchenverwaltung sowie dem Förderverein, der das herbstliche Sommerfest organisierte“, so Pater Maximilian am Sonntagnachmittag. Die Jubiläumsnudeln, aber auch das extra gebraute Jubiläumsbier von Braumeister Andreas Trunk, von der ortsansässigen Brauerei, fanden viele Abnehmer. Unter dem Motto „Wo ist Gott Dir am nächsten“, sind aktuell 200 Bilder hinter dem Petrus- und Paulusaltar in der Basilika sowie im Informationszentrum des Klosters ausgestellt. Kinder und Jugendliche der Ivo-Hennemann Grundschule und der Realschule Bad Staffelstein haben für das Jubiläum gemalt. „Alle, die am Gemeinschaftsprojekt der Jugendbeauftragten der Adam Riese Stadt und dem Förderverein Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen teilgenommen haben, erhalten ein Geschenk – das in den Schulen verteilt wird“, erzählt die Jugendbeauftragte Christina Gründel. Im Haus 1 (Diözesanhaus) ist die Ausstellung „Augenblicke einer Basilika 2.0“ mit 35 originellen Fotografien von Uwe Gaasch zu sehen. Fünf besonders originelle Motive davon kann man im Informationszentrum als Postkarte erwerben. Kommenden Freitag wir im Diözesanmuseum Bamberg die Ausstellung „Vierzehnheiligen – Wunder, Weihe, Wege 1772-2022“ eröffnet, die bis Mitte November geöffnet ist. Die Sakristei und das Kloster haben 38 Ausstellungsstücke dorthin verliehen. Im Rahmen der Vortragsreihe referiert am 25. September um 14 Uhr Pater Dr. Damian Bieger OFM zum Thema „Haus auf dem Berg. Das staatseigene Kloster Vierzehnheiligen von der Gründung 1839 bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990“ in der Basilika.
Bilder & Text: Gerd Klemenz