60-jähriges Priesterjubiläum von P. Johannes

84 Jahre ist er mittlerweile alt. Und seit 60 Jahre im Priesteramt – Franziskanerpater Johannes Thum hat deshalb am Sonntagvormittag im übersichtlichen Kreis im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen sein diamantenes Priesterjubiläum gefeiert. Aufgrund der Corona-Auflagen konnten nur wenige Gläubige dieses außergewöhnliche Jubiläum mitfeiern.

Dankbar blickte dabei Pater Johannes auf ein erfülltes Leben als Priester zurück. In seiner 60-jährigen Praxis als Seelsorger hat der Geistliche vieles erlebt. In seiner Arbeit war er stets überzeugt, dass der Mensch einen guten Kern habe.

Neben dem Jubilar standen Pater Bernhard Braun und als Festprediger Pater Benedikt Grimm am Altar. Hier schließt sich ein Kreis, denn Pater Benedikt war bis 2010 Guardian von Vierzehnheiligen und auch bei der Weihe von Pater Johannes am 4. August 1960 war er in München anwesend. Den Festgottesdienst auf der Rieger-Orgel bereicherte Dr. Markus Blomenhofer.

In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Pater Benedikt aber nicht die große Lebensleistung des Jubilars, sondern er ging auf einen Gegenstand im katholischen Priestertum, den Messkelch ein. „Wir schauen ihn an, der Fuß steht fest auf der Unterlage. Etwas von der Unterlage geht in das ganze Gefäß über. In der Mitte der Knauf – der Griff. Hier packt man den Kelch, um ihn einzusetzen und zum Dienen zu bringen. Dann ist da die Cuppa – das eigentliche Gefäß, die Schale für den Wein, die das heilige Blut aufnimmt“, so Pater Benedikt. „Bei der Betrachtung des Kelches da geht es mir auf, dass das nicht nur ein Gegenstand ist, den wir in der Feier der Eucharistie so verwenden, sondern der Kelch hat eine Botschaft mitgebracht. Er ist wertvoll vom Material her und er dient. Er wartet bis er gebraucht wird, er ist immer bereit. Zunächst habe ich die Gestalt des Kelches entdeckt im heutigen Evangelium. Hierbei ging es um die Gestalt des Kelches in einer biblischen Geschichte. Ich denke, dass der Kelch die Botschaft mitgebracht hat, für das Fest, das wir heute feiern“, so der Festprediger weiter. Am Ende des Gottesdienstes sprach der Jubilar Worte des Dankes aus.

Pater Johannes wurde 1936 in Stuttgart geboren und trat 1954 in den Franziskanerorden ein. Nach sechsjährigem Theologiestudium wurde er 1960 in München durch Kardinal Julius Döpfner zum Priester geweiht. Es folgten 30 Jahre Seelsorger als Kaplan und Pfarrer in Bamberg St. Heinrich, München St. Gabriel und Nürnberg St. Ludwig. Danach etliche Jahre Ordensinsignien Aufgaben und in der Seelsorge für den Dritten Orden des Heiligen Franziskus.

Seit 2005 ist Pater Johannes nicht nur als Wallfahrtsseelsorger in Vierzehnheiligen tätig, sondern er führt noch gewissenhaft die Hauschronik. Von 2006 bis 2016 war der Jubilar Spiritual der St. Franziskusschwestern.

Text & Bilder: Gerd Klemenz