
Fahrzeugsegnung in Vierzehnheiligen
Zur Ehre des Heiligen Christophorus gedachten am Sonntagnachmittag Gläubige in der Basilika Vierzehnheiligen dem Schutzpatron der Autofahrer. Unter Einhaltung der Corona-Auflagen fand zunächst eine kurze Andacht statt, bevor die Fahrzeuge auf den bis zum letzten Platz gefüllten Basilikavorplatz gesegnet wurden. „Es gibt heute einen besonderen Segen, der uns auf all unseren Wegen begleitet. Wenn wir uns an den Nothelfer Christophorus, dem Schutzpatron der Fahrer wenden, dann bitten wir ihn um seine Fürsprache bei Gott, um den Segen für uns alle, die in unseren Fahrzeugen unterwegs sind“, so Pater Stanislaus zu Beginn. „Der Segen soll bewirken, dass sie sich auf ihren Wege geborgen fühlen. Dieser Segen soll uns alle erinnern, dass Gott selbst unser Wegbegleiter ist“, so der Franziskanerpater weiter. Gemeinsam wurde die „Litanei zu Ehren der Heiligen Vierzehn Nothelfern“ gebetet.
Nach der Andacht lud Pater Stanislaus die Gläubigen zur Fahrzeugsegnung ein, was auch von den Gläubigen ausgiebig angenommen wurde. Viele Autos sowie Fahrräder und auch ein Traktor aus nah und fern waren auf den Vorplatz der Basilika abgestellt. Geduldig machten sich der Franziskanerpater auf den Weg, um zunächst das Gefährt mit dem Fahrer zu segnen. So kam Florian Fischer mit einem ausgemusterten Feuerwehrauto aus den 90er Jahre den „Heiligen Berg“ hoch. „Das Auto ist genau so alt wie ich. Das 220 PS starke Gefährt hab ich erst kürzlich aus Bochum erworben. Ich werd es in meinem Garten- und Landschaftsbau Betrieb einsetzen“, erzählte er. Manuel Würstlein aus Unterzettlitz ließ seinen neuen 130 PS starken Fendt 313 segnen. Für den 27- jährigen Nebenerwerbslandwirt ist dieses Fahrzeugsegnen wichtig. „Was die mit den Autos können, können wir doch mit den Bulldogs auch. Es gibt mir ein gutes Gefühl, denn ich bin sehr viel im Straßenverkehr unterwegs“, erzählte Würstlein. „Wenn man ein neues Fahrzeug kaufe, sollte es auch gesegnet werden“, fügte seine Begleiterin an.
Die katholische Kirche feiert nach alter Überlieferung am 24. Juli das Fest des Heiligen Christophorus. Die Legende sagt, dass der Heilige Christophorus das Christuskind durch einen Strom trug, deshalb nennt man ihn auch den Christusträger. In den östlichen Legenden soll Christophorus ein hundsköpfiges Ungeheuer sein, das erst durch die Taufe zum Menschen wurde. In den westlichen Legenden wird vom Christophorus erzählt, dass er dem Mächtigsten dienen wollte. Er schloss sich dem Teufel an, doch als er sah, dass dieser Angst vor dem Bildnis des gekreuzigten Herrgott hatte wusste Christophorus, dass dieser nicht der Mächtigste ist. 40 Jahre lang trug Christophorus die Menschen über den Strom, bis er eines Tages das Jesuskind trug in dem er seinen wahren Herren erkannte.
Text & Bilder: Gerd Klemenz