
Fahrzeugsegnung Vierzehnheiligen
Für viele Menschen steht der Urlaub vor der Tür oder unzählige Leute sind mit dem Auto unterwegs zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit. Die Verkehrsmittel helfen dem Menschen, sein Leben zu gestalten. Kraftfahrzeuge sind ein unentbehrlicher Bestandteil im Leben des Menschen und der Gesellschaft geworden. Sie fordern ihn aber auch heraus, sich seiner Verantwortung gegenüber den Mitmenschen und der Natur bewusst zu sein. Damit dieser Einsatz und diese Verantwortung, mit seinem rechten Verhalten im Straßenverkehr auch unter dem Schutz Gottes steht, feierten zahlreiche Gläubige am vergangenen Sonntagnachmittag in der Basilika Vierzehnheiligen zu Ehren des heiligen Christophorus eine Andacht.
In seiner Predigt ging Pater Heribert zunächst auf die Legende des Heiligen ein, der seine Kraft in den Dienst des mächstigen Herren stellen wollte. Ein Einsiedler führte ihm hierbei vor Augen, dass dies nur Gott sein könne. An einer tiefen Furt trug der bärtige Riese Reisende durch den reißenden Fluss. Als er eines Tages einen Knaben auf die Schulter nahm, so wird erzählt, trug sich das Kind anfangs sehr leicht. Doch je weiter sie kamen, desto schwerer schien es zu werden. „Mir war es, als hätte ich die Welt auf der Schulter getragen“, soll er hinterher gesagt haben. „Der Christophorus ist ein aktueller Heiliger“, so der Franziskanerpater weiter und erinnerte dabei an die Bilder als das letzte Mal über Hochwasser berichtet wurde. Donau, Elbe, Mulde oder Saale waren zu reißenden Flüssen geworden, die Dörfer und Städte überfluteten. Da sah man den Christophorus von heute, in Gestalten von Feuerwehrleute. „Da wurde die Christophoruslegende in unseren Tagen lebendig“. Aber nicht nur Wasser können uns überschwemmen, so der Pater. Zum Beispiel die Werbung, in der wir zu ertrinken drohen. „Wer trägt uns durch diese Flut?“ fragte der Geistliche. Eine Flut von Sinnangeboten überschwemme unsere Gesellschaft mit teilweise zweifelhaften Ratgebern. „Wer gibt Orientierung und Halt?“ Mancher Helfer habe vielleicht auch Christus durch die Flut getragen, ohne es zu wissen. „Menschen in den Überschwemmungsgebieten brauchten und brauchen unserer Hilfe“, war sich der Pater sicher.
Nach der Andacht lud Guartian Heribert die vielen Gläubige zur Fahrzeugsegnung ein. Viele Autos und Motorräder aus nah und fern waren auf den Vorplatz der Basilika abgestellt. Geduldig machten sich die Franziskanerpatres Alexander und Heribert auf den Weg, um zunächst das Gefährt und anschließend jeden Fahrer einzeln zu segnen.
Christophorus ist der Schutzheilige aller Reisenden und zählt zu den 14 Nothelfern. Am Gnadenaltar wird er als großer, starker Mann dargestellt, der das Jesuskind auf der Schulter trägt und einen Baumstamm in Händen hält.
Text & Bilder: Gerd Klemenz