
Fränkisches Mariensingen
Draußen lachte der Himmel und den Gläubigen in der Basilika Vierzehnheiligen gingen die Herzen auf. Das Mariensingen zu Ehren der Gottesmutter am Pfingstsonntag wurde in diesem Jahr von Gruppen aus der Region gestaltet. Kein einziger Platz war in der großen Basilika frei. Der Rektor der Basilika, Pater Heribert Arens, erinnerte an die Jahrtausende alte Tradition der Marienverehrung. Er zitierte Mariengedichte und sprach das Schlussgebet.
Das Neunkirchener Torberg Trio unter der Leitung von Otto Rehm brachten Stücke wie „Suchest du Rat“ oder „Will dich grüßen“ zu Gehör. Der Graatzer Dreigesang mit seinem Leiter Heinrich Geßlein sangen Lieder wie „Sei gegrüßt du Gnadengarten“ oder „Maria du schöne“. Yvonne Scharold mit ihren Sängerinnen brachten „Aveglöcklein“, sowie Holder Jungfrau`n“ zum Vortrag. Von der Musikgruppe Kemmärä Kuckuck unter der Leitung von Hans-Dieter Ruß wurden die allgemein gesungenen Lieder „Maria Maienkönigin“ und „O himmlische Frau Königin“ begleitet, sowie Musikstücke und Lieder wie „Geleite durch die Wellen“ oder „Wie schön glänzt die Sonn“ aus der fränkischen Heimat vorgetragen. Veranstalter waren neben den Franziskanern der Basilika Vierzehnheiligen, die Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik, der Bezirk Oberfranken und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e.V.

„Neunkirchner Torberg Trio“
Schlichte Harmonien, einfache Tonfolgen und Texte berührten in ihrer Bescheidenheit die Besucher.
Die Musik brachte eine Saite zum Schwingen, was Worte nicht ausdrücken können. Der Wechsel zwischen Gesang und Instrumentalmusik belebte das Konzert. Die wohlklingenden Männerstimmen des Graatzer Dreigesangs waren getragen von großer Freude und Lebendigkeit. Die vielen überlieferten alten Marienlieder, die teilweise aus den Gesangbüchern verschwunden sind erklangen wieder neu. Sie luden alle Gläubigen ein, diese melodienreichen, sinnerfüllten Lieder zur größeren Ehre Gottes und der Gottesmutter Maria zu hören und zu singen.

Die Sängerinnen „Zwa und Zwa“ (vorn) und die „Kemmärä Kuckuck“
Die Verehrung der Gottesmutter Maria hat eine sehr lange Tradition im Christentum. Bereits im zweiten Jahrhundert lassen sich erste Hinweise dieses Brauches finden, wovon etliche apokryphe Schriften aus dieser Zeit zeugen. Im 7. Jahrhundert entstanden die ersten Marienfeste und -gebete, wie beispielsweise das Ave Maria. In der katholischen Kirche und den Ostkirchen kommt der Marienverehrung auch heute noch ein besonderer Stellenwert zu. Um diesen Brauch lebendig zu erhalten, findet regelmäßig das „Fränkische Mariensingen“ in der Basilika Vierzehnheiligen statt.
Bilder und Text: Andreas Welz