Stabübergabe in der Basilika Vierzehnheiligen

In einem feierlichen Gottesdienst wurde am vergangenen Sonntag der Kirchenschweizer von Vierzehnheiligen Holger Schwind verabschiedet und sein Nachfolger Daniel Reitz in das Amt eingeführt. Zu Ehren des scheidenden Kirchenschweizers begleiteten 15 Ministranten, einige nicht mehr ständig im Dienst, die beiden Türhüter und Aufseher von der Sakristei zum Hauptaltar. Davor auf einem Tisch lagen die Insignien des Schweizers: Stab, Hut und Schärpe, die nach der Predigt Holger Schwind seinem Nachfolger überreichte. Die zahlreichen Gläubigen und Wegbegleiter des Kirchenschweizers applaudierten und Basilika Organist Georg Hagel zog alle Register der mächtigen Rieger-Orgel.

Kirchenpfleger Richard Lurz am Ambo

Kirchenpfleger Richard Lurz ließ das segensreiche Wirken Holger Schwinds Revue passieren und überreichte Holger Schwind eine kostbare Figur des Heiligen Pantaleon. Nach der Messe versammelten sich Ministranten und Kirchenschweizer vor dem Hauptaltar und dutzende von Kameras hielten das Ereignis fest. Holger Schwind dankte in bewegenden Worten. Er hob die gute Zusammenarbeit mit Mesner Tobias Hartmann hervor und überreichte ihm einen Blumenstrauß.

P. Heribert Arens

Der Rektor der Basilika und Guardian des Klosters, Pater Heribert Arens, münzte seine Predigt auf den Wechsel im Amt des Schweizers. Alles beginne klein und müsse wachsen. So müsse auch Daniel Reitz beginnen und in sein Amt hineinwachsen. „ich wünsche ihm einen guten Start im Team der Basilika“, sagte der Franziskaner. Auch Holger Schwind sei hineingewachsen und kante die Abläufe in- und auswendig. „Für mich war er eine große Stütze, als ich vor acht Jahren das Amt übernahm“, blickte Pater Heribert dankbar zurück. Durch eine heimtückische Krankheit sei Holger Schwind aus der Bahn geworfen worden. „Wir hoffen, dass er uns in viel kleinerem Umfang erhalten bleibt, nicht mehr als Schweizer, einfach als Mensch, und als den haben wir ihn gern“, schloss Pater Herbert seine Predigt. Als Mitzelebrant unterstützte Pfarrer Johannes Saffer aus Hannberg/Weisendorf bei Erlangen die Messfeier.

Holger Schwind (rechts) übergab die Insignien des Kirchenschweizers an seinen Nachfolger Daniel Reitz

Vita
Seit 17 Jahren hat Holger Schwind seinen Dienst in Vierzehnheiligen mit Leidenschaft und Hingabe getan: zusammen mit dem Seelsorger die Wallfahrer abholen und in die Kirche begleiten, gemeinsam mit der Sekretärin Waltraud Kießling die Organisation des Wallfahrtskalenders vorbereiten für das jährliche Planungstreffen der Wallfahrtsführer, Kontakte mit den Wallfahrern pflegen, als einer der Mesner die Kirche für die Gottesdienste richten, bei den großen Gottesdiensten für Ordnung sorgen und vieles mehr.

In diesen Jahren hat Holger Schwind in Zusammenarbeit mit dem zweiten Mesner Joseph Pöhnl und seit acht Jahren dessen Nachfolger Tobias Hartmann, dem Teilzeitmesner Heiner Leicht und dem ehrenamtlichen Georg Zethner ein Basilika Team mit einer Reihe von freiwilligen Helfern aufgebaut, die tatkräftig mit anpacken, wenn es gilt, die Krippe aufzubauen oder für die Festtage die Kirche zu schmücken. Kirchenschmuck, das war ein ganz besonderes Anliegen von Holger Schwind. Er hatte immer neue Ideen zu Ostern und den anderen Hochfesten, zum Erntedank oder zum Patrozinium, Das hat viele Besucher in die Basilika gelockt.

Eine Erkrankung setzt ihm seit einem Jahr mehr und mehr zu und engte ihn in seiner Handlungsfähigkeit ein. Er selbst hat darum zum Jahresende 2017 der Kirchenverwaltung mitgeteilt, dass er seinen Schweizerdienst nicht mehr und den Mesnerdienst nur noch beschränkt tun kann.
Darum musste die Kirchenverwaltung diese Aufgabe ausschreiben. Inzwischen wurde ein Nachfolger gefunden. Holger Schwind wird begrenzt im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter in der Basilika mitwirken. Die Kirchenverwaltung, viele Wallfahrer und Basilika Besucher wissen sich ihm dankbar verbunden.

Sein Nachfolger Daniel Reitz (37) ist staatlich geprüfter Sozialbetreuer, zuletzt tätig als Projektleiter für Kundenmanagement bei einer Bamberger Firma. Reitz bringt Mesnererfahrung aus seiner Heimatgemeinde in Eltmann mit.

Text: Andreas Welz