
Fränkisches Mariensingen zum Rosenkranzmonat
Draußen weinte der Himmel, aber den Gläubigen in der Basilika Vierzehnheiligen gingen die Herzen auf. Das Mariensingen zu Ehren der Gottesmutter am vergangenen Sonntag, 08. Okt., wurde erstmals in diesem Jahr von Gruppen aus Heilbronn, von der bayerischen und fränkischen Rhön, Fulda und Volkach gestaltet. Kein einziger Platz war in der großen Basilika frei.
Der Rektor der Basilika, Pater Heribert Arens, erinnerte an die Jahrtausende alte Tradition der Marienverehrung. Er zitierte den bedeutende Minnesänger Walther von der Vogelweide: „Nun bitten wir dich, Mutter, und auch der Mutter Kind, die Reine und den Guten, dass sie uns Hüter sind. Ohn eure starke Hilfe kann keiner wohl gedeih‘n, und wer uns das bestritte, der muss recht töricht sein“. Pater Heribert wies darauf hin, dass Spenden für die Syrienhilfe der Franziskaner bestimmt seien. Und es kamen knapp 2.500 € zusammen. Alle Spenden wurden zu 100 Prozent über das Kommissariat des Heiligen Landes in Werl an die bedürftigen Menschen in Syrien weitergeleitet.

Kräftige Posaunenklänge von den Rhöner Blechbläser erfüllten die Basilika
Erhaben erklang dann die festliche Intrada zu Beginn, vorgetragen von den sechs Rhöner Blechbläsern, angeführt von Eduard Arnold aus Waldberg, der auch die Gesamtleitung hatte. Schlichte Harmonien, einfache Tonfolgen und Texte berührten in ihrer Bescheidenheit die Besucher.
Die Musik brachte eine Saite zum Schwingen, was Worte nicht ausdrücken können. Der Wechsel zwischen Gesang und Instrumentalmusik belebte das Konzert.
Die sanften Töne der Altblockflöte (Christine Ebert) kontrastierten zur kräftigen Tuba (Andreas Würker) und brachten ganz verschiedene Klangfarben in Einklang. Mit einem klassischen Solo auf der Gitarre und Gesang war Christine Ebert noch einmal zu hören. Die Alphorngruppe aus dem Rotbachtal erfreuten mit ihrem wohltuenden Klang Herz und Seele. Durch die Kombination mit zwei Flügelhörnern gestalteten sie ihren Vortrag noch abwechslungsreicher. Die Waldberger Wirtshaussänger hatten den Maßkrug zu Hause gelassen und luden zum Ave-Maria ein. Die wohlklingenden Männerstimmen waren getragen von großer Freude und Lebendigkeit.

Die Waldberger Wirtshaussänger überzeugten mit mehrstimmigen Gesang
Der fromme Karthäuser Dreigesang in ihrer traditionellen Tracht verehrte die Königin. Brigitta Kirch, Annette Kuh und Evi Semmle singen seit zehn Jahren miteinander. Die dreistimmige Vokalmusik der Frührenaissance hat es ihnen besonders angetan. Zum Schluss sangen alle das Marienlied „Meerstern, ich grüße…“, begleitet von den Rhöner Blechbläsern und der Alphorngruppe Rotbachtal. Die vielen überlieferten alten Marienlieder, die teilweise aus den Gesangbüchern verschwunden, sind erklangen wieder neu. Sie laden alle Christen ein, diese melodienreichen, sinnerfüllten Lieder zur größeren Ehre Gottes und der Gottesmutter Maria zu hören und zu singen.

Die Alphorngruppe aus dem Rotbachtal erfreuten mit ihrem wohltuenden Klang
Dass zum Fränkischen Mariensingen Gruppen aus verschiedenen Regionen kamen, habe seinen Ursprung bei einem Konzert im Franziskanerkloster Frauenberg in Fulda, erklärte Eddi Arnold unserer Zeitung. Mit dabei waren damals Franziskusschwestern aus Vierzehnheiligen. „Wir würden uns freuen, wenn das Mariensingen auch bei uns in der Basilika stattfinden könnte“, hätte Schwester Claudia Hink von der Ordensleitung gesagt.
Text und Bilder: Andreas Welz