
Weihnachtssingen zum Krippenabschluss
Auch wenn die Weihnachtszeit liturgisch mit dem Fest der Taufe Jesu endet, steht die Krippe in der Basilika Vierzehnheiligen und vielen anderen Krippenkirchen noch bis zum Fest Maria Lichtmess am 2. Februar. Am Sonntag vorher, fand eine Andacht mit einem „Fränkischen Weihnachtssingen“ zum Abschied von der Krippe in die Basilika statt. Texte und Fränkische Weihnachtslieder wurden vorgetragen vom „Graatzer-Hechten-Dreigesang“ unter Leitung von Hans-Jürgen Geßlein und vom Landfrauenchor Lichtenfels unter Leitung von Frau Eva-Maria Schnapp.
„Sie wollen anregen, noch einmal das Weihnachtsgeheimnis zu betrachten und die Botschaft von der Menschwerdung Gottes mitzunehmen in das weitere Jahr“, so der Franziskanerpater Heribert Arens. Mariä Lichtmess, auch als „Darstellung des Herrn“ bekannt, feierten Christen am 2. Februar jeden Jahres. An diesem Tag sei das Weihnachtsfest exakt vierzig Tage her, weshalb der Feiertag auch als Abschluss der Weihnachtszeit angesehen werde.
Das „Fränkische Weihnachtssingen“ hat eine lange Tradition in Vierzehnheiligen. Es ist Teil der kulturellen Identität. Im Weihnachtssingen wird nicht nur Brauchtum vorgestellt, es soll auch religiöses Erleben sein. Musik, Gesang und Texte machten am vergangenen Sonntag in der Basilika Vierzehnheiligen die Geburt Jesu Christi in fränkischer Weise lebendig. Die Weihnachtsgeschichte erzählte Heinrich Geßlein in fränkischer Mundart. Insgesamt 21 Lieder brachte der Dreigesang zu Gehör. Darunter das „Gloria“ aus Polen und den „Sanktus“ der Christkindl Meß.
Geßlein fügte dann Neujahreswünsche an. Natürlich auch in Mundart. „Wädd bei uns Friedn bleim, wou doch überoll su schißewütige Kaubeujs Rümmlaafn“?, fragte er. „Könneds denn niä amoll a Joh wähn, ohna Mord und Duedschlohch, ohna Kadasdroufm“? Wähn die Bolidigge endlich amoll des machen, wos wirglich nodwendich wöh. Die Lösung der Fragen sei ganz einfach: „Mia froung einfoch die, die hinderhäh immer scho gewissd homm wies naus gedd“.
Der Landfrauenchor verstand es mit schlichten Weihnachtsliedern die Herzen der Gläubigen zu bewegen. „Kommt herbei ihr Engel alle kommt herbei ihr Seraphim, singt und klingt mit Freudenschalle, singt und klingt ihr Cherubim“. Sie erzählten die Weihnachtsgeschichte in einer besonderen Art: schlichte Harmonien, einfache Tonfolgen und Texte, die aber in ihrer Bescheidenheit die Besucher besonders berührte.

Der Landfrauenchor Lichtenfels unter Leitung von Frau Eva-Maria Schnapp
In seinen abschließenden Segen fügte Pater Herbert Gedanken über die Krippe ein: „Wenn du dich satt gesehen hast an dem schönen Kind in der Krippe, geh noch nicht fort. Mach erst seine Augen zu deinen Augen, seine Ohren zu deinen Ohren, seinem Mund zu deinem Mund. Mach seine Hände zu deinen Händen, sein Lächeln zu deinem Lächeln und seinen Gruß zu deinem Gruß. Dann erkennst du in jedem Menschen deinen Bruder, deine Schwester. Wenn du ihre Tränen trocknest und ihre Freude teilst, dann ist Gottes Sohn wahrhaftig geboren: Und du darfst dich freuen“.
Text und Bilder: Andreas Welz