Arbeiten am Glockenturm in Vierzehnheiligen

Die Vorbereitungsarbeiten für die neuen Glocken am Wallfahrtsort laufen zur Zeit auf vollen Touren. Kürzlich wurden die Ringanker in den beiden Glockentürmen der Basilika Vierzehnheiligen betoniert. Aus diesem Grund musste die Durchgangsstraße vorrübergehend gesperrt werden und der Verkehr wurde über den Basilika Vorplatz umgeleitet. Große Betonmischer mit einem Fassungsvermögen von etwa sechs Kubikmeter Beton und eine Autobetonpumpe mit ihren knapp 60 Meter langen Betonverteilermast, der auf einem 6 – achsigen Fahrgestell montiert war, benötigten die ganze Straße im Kurvenbereich vor dem Haupteinganges an der Westfassade. Mit viel Fingerspitzengefühl führte der Pumpenfahrer den langen Verteilerschlauch gekonnt durch die Schallläden ins innere der Glockentürme. Insgesamt wurden neun Kubikmeter Beton bis in die Nachmittagsstunden verarbeitet, um in Zukunft einen festen Stand für die neuen Glockenstühle zu gewährleisten.

„Bereits seit 12. Mai läuten die Glocken in Vierzehnheiligen nicht mehr“, so Pater Heribert kürzlich. Grund hierfür sind die Arbeiten in den beiden Glockentürmen. Erst einmal galt es die alten, historischen Glocken von den eisernen Haltebändern, welche die Glocken an den Stahljochen befestigten, entfernt und mithilfe von Flaschenzüge und Rundschlingenbänder gesichert werden. Nun galt es bei hochsommerlichen Temperaturen die beiden Stahljoche zu entfernt. Denn die Wurzeln des Übels waren die Joche, in den die Glocken hingen sowie instabile und mit Stahl massiv verstärkte Glockenstühle des 19. Jahrhunderts, die mit dem Mauerwerk der Türme verbunden waren. So übertrugen sich die gefährlichen Schwingungen an das Mauerwerk und gefährdeten so auch die Substanz der Türme. Danach galt es dann das lose Mauerwerk und den alten Untergrund in mühevoller Handarbeit abzutragen. Mit Eimern musste der Bauschutt schließlich über den Bau-Aufzug in die Tiefe befördert werden. „Schätzungsweise wurden so etwa acht Tonnen abgetragen“, erklärte ein Bauarbeiter vor Ort. Zuvor wurde nun die Ringankerschalung hergestellt und ein entsprechender Bewehrungskorb eingebaut. Nach dem Betonieren kann nun in den nächsten Monaten mit dem Einbau der neue Eichenholzjoche begonnen werden. Denn am Christkönigsonntag (24. November) soll das Geläut im Wallfahrtsort erstmals wieder erklingen.

Text & Bilder: Gerd Klemenz