Glocken schweigen
Die großen Glocken von Vierzehnheiligen schweigen
Informationen zur Sanierung der Glockenanlage in der Basilika
Manch aufmerksamer Besucher oder treuer Pilger, der einen der zahlreichen Gottesdienste in der bekannten Wallfahrtsbasilika am Obermain besucht, wundert sich zu Recht, dass seit einiger Zeit die Klangpracht der Glocken eher bescheiden ausfällt. Dies hat zwei Gründe: in den 80er Jahren des voriger Jahrhunderts wurden alle Glocken auf verkröpfte Stahljoche gehängt, um die Belastung der Türme durch das ständige Läuten an großen Wallfahrtswochenenden zu reduzieren. Dies hatte aber auch eine massive klangliche Beeinträchtigung zur Folge: viele ältere Bewohner der Dörfer unterhalb von Vierzehnheiligen schwärmten von der früheren Klangpracht im Maintal, die mit der erfolgten technischen Umrüstung nun Geschichte war, aber die man zum Schutz der Türme bewusst in Kauf nahm.
Zum klanglichen Rückschritt gesellte sich, dass sich die Umhängung auf verkröpfte Stahljoche als Sackgasse erwiesen hat. Zahlreiche Glockenabstürze im gesamten Bundesgebiet durch Risse an den Glockenhenkeln zeigten immer wieder das gleiche Schadensbild:
Neben den vertikalen Kräften kommen bei verkröpften Jochen auch noch Horizontalkräfte zum Wirken, welche die ohnehin schon sensible Stelle an der Glockenaufhängung schwächen oder gar zerstören.
Deshalb wurden vor einigen Jahren die drei kleineren Glocken im Nordturm der Basilika wieder auf gerade Joche aus Eichenholz gehängt. Als dann bereits an der großen St. Georgsglocke eines Morgens zwei der drei Halterungen gerissen waren und die Glocke – schon halb schief- am Läuteseil scheuerte, entschloss man sich zur sofortigen Stilllegung der zwei großen Glocken des Südturms – gelten diese zwei Instrumente aus dem Jahre 1869 doch als einziges erhaltenes Großglockenpaar der Bamberger Glockengießerfirma Lotter, voller Klangschönheit und von großer historischer Bedeutung!
In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Hochbauamt in der Bischofsstadt Bamberg entschloss man sich nun, den seit dem Turmbrand von 1835 wohl größten Umbau an der Glockenanlage vorzunehmen:
In beiden Türmen werden die alten Stahlglockenstühle demontiert und durch Eichenholzstühle nach historischen Vorbildern in rein zimmermannsmäßigem Verbund ersetzt. Das heißt: keine Schrauben, Flansche, Gewindestäbe oder ähnliches, was brechen, rosten oder ermüden kann. Dazu kommt die längst fällige Umhängung der zwei großen Glocken auf gerade Joche aus Eichenholz sowie neue Läutemaschinen.
Doch nicht genug: Um die historischen Glocken zu entlasten und trotzdem die Häufigkeit des Läutens nicht zu verringern, werden nun zusätzliche kleinere und hell klingende Zimbelglocken neu gegossen und in die ebenfalls neuen Glockenstühle konstruktiv eingepasst. Mit diesem Geläutewerden dann künftig die Wallfahrer zum Einzug in die Basilika begrüßt.
Das erneuerte und neue Geläute soll bis zum Jubiläum im Jahr 2022, in dem sich die feierliche Einweihung des Gotteshaus von 1772 zum 250. Mal jährt, erklingen.
Der Verein „Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen“ hat bereits signalisiert, die Finanzierung einer der kleineren, neu zu gießenden Glocken zu übernehmen. Nun hofft die Kath. Kirchenstiftung auf weitere Sponsoren, die helfen, die nicht unbeträchtliche Summe im sechsstelligen Bereich abzufedern.
Wir freuen uns über Spenden an:
Kirchenstiftung Basilika Vierzehnheiligen
IBAN: DE09783500000000014456
BIC: BYLADEM1COB
Bankname: Sparkasse Coburg-Lichtenfels
Stichwort: Spende für Glocken
Ein herzliches Vergelt’s Gott!
Kath. Kirchenstiftung Vierzehnheiligen