Berichte

23. April 2022: Glockenvesper auf dem Basilikaplatz zur Grundsteinlegung im Jubiläumsjahr

Am Tag der Grundsteinlegung der Wallfahrtskirche vor 279 Jahren, am Gedenktag des heiligen Nothelfers Georg, wurde am späten Samstagnachmittag im Jubiläumsjahr mit einer Glockenvesper ein besonderer Akzent gesetzt. Zahlreiche Interessierte waren dem „heiligen Berg“ hochgekommen, um das Läuten der 11 Glocken einzeln, in Kombination mit anderen und im Gesamten zu erleben und ihre Freude am Geläut zu teilen. Im Lied von der Glocke hat Friedrich Schiller mit lyrischen Worten beschrieben, was die Glocken in aller Welt und zu allen Zeiten bedeuten. Zunächst erklärte Guardian Pater Maximilian, dass der Gnadenaltar eigentlich vorne in der Vierung stehen sollte, wo Längs- und Querschiff sich kreuzen. Da aber die Kirche zehn Meter weiter bergab gebaut wurde, verrutschte die Erscheinungsstelle und damit auch der Gnadenaltar darüber in die Mitte der Kirche. „Balthasar Neumann, der über diese Eigenmächtigkeit sehr erbost war, musste die Pläne seiner Kirche neu zeichnen. Aus einem verpfuschten Bau wurde ein Geniestreich, denn um den Gnadenaltar entstand durch das Einfügen von 8 Säulen der „Ballsaal Gottes“ eine einzigartige Meisterleistung in der Kunst“, erzählte der Guardian. Zunächst wande man sich den fünf „alten“ Glocken zu, die es schon vor 2019 gab. Die größten Glocken im Südturm sind die ältesten. Im Jahr 1869 wurden sie gegossen und sind den Nothelfern Georg und Blasius geweiht. Schwester Alexia ging nun auf die Aufschrift der Georg-Glocke ein und die 2475 Kilogramm schwere war anschließend zu hören. Nun zitierte Pater Maximilian die Inschrift der Blasius-Glocke, vorauf hin sich die 1460 Kilogramm in Bewegung setzte. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurde die „Glocke der heiligen 14 Nothelfer“ 1950 gegossen, das Erz der Waffen wurde für die Glocke eingeschmolzen, damit sie den Frieden verkünde. 1069 Kilogramm ist sie schwer und hängt im Nordturm der Basilika. Die Glocke „De profundis“ erinnert an Psalm 130, der auf dieser Glocke geschrieben ist. 1921 nach dem 1. Weltkrieg gegossen, erinnert sie an die Gefallenen dieses Krieges. Ursprünglich sollte sie den Apostelfürsten Petrus und Paulus gewidmet sein. Beide zieren nun als Vorbild im Glauben die Fassade der Basilika. Die 429 Kilogramm schwere „Marien Glocke“ wurde ebenfalls 1921 nach dem 1. Weltkrieg gegossen. „In der Zeit der Pest und in den Kriegen unter Bombenhagel riefen die Menschen eindringlich Maria an“, so Schwester Alexia. Zusammen sangen nun alle auf dem Basilikavorplatz das Lied „Maria, breit den Mantel aus“. Im Anschluss erklang zunächst die Marienglocke und dann alle 5 „alten“ Glocken zusammen, die bis 2019 schon zu hören waren. Jetzt allerdings durch einen neuen hölzernen Glockenstuhl klingen sie viel harmonischer. 2019 wurde das Glockengeläut der Basilika um 6 neue Glocken erweitert und der metallene Glockenstuhl durch einen aus Holz ersetzt. Diese neuen Glocken sind nun im Nordturm beheimatet. An die fast 700-jährige Präsenz der Zisterzienser in Klosterlangheim und Vierzehnheiligen (1133 bis 1803) erinnert die Glocke des heiligen Benedikt und Bernhard. Der heilige Benedikt forderte seine Mönche jeweils mit dem Glockenschlag auf ora et labora (bete und arbeite). Der heilige Bernhard von Clairvaux, der die strengere Reform der Benediktiner entscheidend geprägt hat, wusste bei jedem Glockenschlag „Den Garten des Paradieses betritt man nicht mit den Füßen, sondern mit dem Herzen“. Seit 1839 ist die Seelsorge in Vierzehnheiligen den Franziskanern anvertraut. „Die Glocken mahnen zum Morgen-, Mittag- und Abendgebet, ganz ähnlich wie der fünfmalige Gebetsruf des Muezzins in islamischen Ländern. Vermutlich hat der heilige Franz von Assisi diese Tradition aus dem Orient nach Europa mitgebracht. Jedenfalls verbreiten die Franziskaner im 13. Jahrhundert das Gebet vom „Engel des Herrn“ auf der ganzen Welt. Und dazu fordern uns die Glocke jeden Tag auf, wenn sie um 6, 12 und 18 Uhr läuten“, so Pater Maximilian. Nun beteten alle zusammen das „Angelus-Gebet“ und im Anschluss erklang die Franziskus-Glocke. Die Wallfahrtskirche ist wie alle Zisterzienserkirche weltweit der Gottesmutter – meist der „Aufnahme Mariens in den Himmel“ geweiht. „Die Marienglocke, die wir bereits gehört haben, wurde um drei weitere Glocken ergänzt“, so Schwester Alexia. Nun sagen alle „Freu dich, du Himmelskönigin“ und im Anschluss erklang die 204 Kilogramm schwere „Regina coeli Glocke“. Mit zu den ältesten Titeln gehört die Anrufung Mariens als Meerstern (stella maris). Die Matrosen auf offener See haben so immer wieder Hilfe bei der Gottesmutter als Schutzpatronin gesucht. Für die Seefahrer waren in früheren Zeiten die Sterne in der Nacht wichtig. Sie zeigten die Richtung für ihren Weg. Die Bezeichnung „Maria Meerstern“ symbolisiert den rettenden Stern. Maria kann für den Weg unseres Lebens wie der Stern und Kompass für die Seefahrer sein. Dazu stimmte Pater Maximilian das passende Marienlied „Meerstern, ich dich grüße“ an und die Glocke „Ave maris stella“ erklang danach. „Santa Maria degli Angeli“ – heilige Maria von den Engeln ist das Patronat der kleinen Kapelle in Portiuncula, wo die Wiege des Franziskanerordens steht. Oft in der Kunst ist Maria umgeben von zahlreichen Engeln – so auch die Basilika. Nun erklang die 118 Kilogramm schwere Glocke „Ave domina angelorum“. Nach dem Lied „Segne du Maria“ konnte man alle 4 Marienglocken zusammen hören. In Vierzehnheiligen ist dem Schäfer Hermann Leicht 1445/46 dreimal das göttliche Kind erschienen. Über der Erscheinungsstelle steht heute der Gnadenaltar. Über 1000 Jahre alt ist der Weihnachtschoral „Puer natus est“ (Ein Kind ist uns geboren). Diese Worte zieren auch die kleine Glocke der Basilika in Erinnerung an das Christuskind, die nun zu hören war. Nach dem „Te deum“ erklangen alle elf Glocken zusammen und riefen ins Maintal hinein. Die zahlreichen Zuhörern folgten interessiert den Ausführungen von Pater Maximilian, Kirchenpfleger Richard Lurz und Schwester Alexia und gaben gerne ein Spende zugunsten des Glockenstuhls und der neuen Glocken. Insgesamt läuten im „fränkischen Bethlehem“ elf Glocken zu den verschiedenen Anlässen, einzeln oder im Ensemble.

April 2022

Bilder & Text: Gerd Klemenz

Nachtführung in Vierzehnheiligen – der Hochaltar

Bei den Nachtführungen in der vergangene Woche durften die zahlreichen Besucher erleben, wie spannend die Basilika im „fränkischen Bethlehem“ ist. Was sich auf dem „heiligen Berg“ in ihr befindet, ist viel mehr als nur Schmuck. Es ist eine Theologie, die sowohl die Geschichte beinhaltet als auch in Verbindung mit dem Ort Vierzehnheiligen steht. Die Franziskanerpater hatten sich entschieden, eine Nachtführung in der Basilika anzubieten, weil man mit Dunkelheit und Licht auf das eine hinweisen kann, ohne dass etwas anderes einen ablenken würde. In knapp 50 Minuten wurde das Interessante und Spannende des Gotteshauses durch Pater Stanislaus sehr informativ veranschaulicht.

Mit einem Satz gesagt: Der ganze Raum des Hochaltars beinhaltet die Geschichte der Menschwerdung Gottes. „Die Basilika wurde gebaut, um dem Wunsch der Nothelfer entgegenzukommen. Jedoch eines dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass im Zentrum der Verehrung nicht die Nothelfer stehen, sondern das kleine Kind Jesus“, so Pater Stanislaus. Beim Blick auf den Hochaltar fallen vier große Figuren auf, die offensichtlich wichtige Persönlichkeiten darstellen. Man kann zwar schnell herausfinden, dass damit König David, der Priester Zacharias sowie Joachim, der Vater von Maria, und der heilige Josef von Nazareth dargestellt sind. In welchem Zusammenhang sie aber mit der Geschichte der Menschwerdung Gottes stehen, erklärte der Franziskanerpater. Dazu wurden abwechselnd die einzelnen Heiligenskulpturen beleuchtet. Zusammenfassend kann man die vier Gestalten als der Altar der Väter bezeichnen. Durch ihr Leben seien sie ein Teil der Verheißung geworden, die weiterlebte nach ihrem Scheiden. Es sei wie die Hoffnung auf ein zeitloses Leben, meinte Pater Stanislaus. Die irdische Sterblichkeit gehe über in himmlische Ewigkeit.

„Das Deckenfresko über dem Hochaltar zeigt die Ankündigung der Geburt des Erlösers vor den Hirten von Bethlehem“, so Pater Stanislaus, woraufhin das Fresko über dem Hochaltar erstrahlte. Warum man sich beim Hochaltarbild für die Szene „Mariä Himmelfahrt“ entschied, waren den weiteren Ausführungen des Geistlichen zu entnehmen. Die Bauherren dieser Kirche waren die Zisterzienser. Und jede Zisterzienserkirche stehe unter dem Patronat „Maria Himmelfahrt“. Gleichzeitig könne aber auch eine solche Kirche einen zweiten Weiheheiligen haben. Hier sind es gleich 14 – die 14 Nothelfer.

Nun erlosch das Licht am Altarbild und wurde die Dreifaltigkeit angestrahlt. Pater Stanislaus erklärte dazu: Der ganze Hochaltar bildet eine Einheit. Es sind sozusagen verschiedene Puzzle-Teile, die ein Bild vervollständigen.

Als Ergänzung ging der Franziskanerpater noch auf die beiden Seitenaltäre ein. Auf der einen Seite ist der heilige Franziskus von Assisi zu sehen und auf der anderen der heilige Antonius von Padua. Ursprünglich waren dort der Abt Malachias (der den Bau der Kirche vollendete) sowie Bernhard von Clairvaux (einer der bedeutendsten Zisterzienser) verewigt. Nach dem Verlust der beiden Bilder der Zisterzienser seien nun eben Franziskus und Antonius nachgerückt. Wahrscheinlich weil bereits die Franziskaner beauftragt waren, nach der Säkularisation die Seelsorge hier in Vierzehnheiligen zu übernehmen. Laut Pater Stanislaus passen sie auch wirklich gut zu diesem Ort.
So wird der heilige Antonius weltweit als der wichtigste Nothelfer verehrt. Er wird als der Heilige mit dem Jesus-Kind in den Armen dargestellt. Zudem gilt er als der 15. Nothelfer, der vor allem für das Wiederfinden verlorener Gegenstände angerufen wird.

Basilika-Mesner Tobias Hartmann verstand es sehr einfühlsam, mal mit mehr, mal mit weniger Licht die einzelnen Heiligen-Skulpturen und Details entsprechend anzustrahlen.

Mit einem Applaus bedankten sich die zahlreichen Besucher bei Pater Stanislaus für dessen Ausführungen.
Beim Verlassen des Gotteshauses gaben alle gerne einen Opulus für die Basilika, die in diesem Jahr zwei große Jubiläen feiert. So steht im September der 250. Weihetag der Wallfahrtskirche sowie die Erhebung zur päpstlichen Basilika vor 125 Jahren an.

Bilder & Text: Gerd Klemenz

Nachtführung in Vierzehnheiligen

Sehr gut besucht waren die beiden ersten Nachtführungen zum Motto „Ein Haus voll Glorie schauet“ bei dämmrigem Licht in der Basilika. Sie läuteten den Auftakt des Jubiläumsjahrs 2022 in Vierzehnheiligen ein. Die nächsten Veranstaltungen dieser Reihe zum Thema „Altäre in der Basilika“ finden am 23. beziehungsweise am 25. Februar jeweils um 20 Uhr statt. Bei der Nachtführung geht es darum, nicht das gewohnte, prachtvolle Gesamtbild der Basilika auf sich wirken zu lassen. Vielmehr können die Interessierten die Figuren und Bilder vor dem dunklen Hintergrund in einem anderen Licht betrachten. Einzelheiten treten dabei in den Vordergrund und werden beleuchtet. Hierzu verfügt die Basilika seit über zehn Jahren über eine besondere Beleuchtungsanlage, mit der man bestimmte Heiligenskulpturen beleuchten und Details anstrahlen kann. So leuchtet dem Betrachter buchstäblich ein, welche Gedanken den Erbauer und Gestalter der Basilika bewegt haben. An vier Stellen hielten die Besucher dafür inne, um sich von der Beleuchtung und stimmungsvoller Orgelmusik ansprechen zu lassen. Im Mittelpunkt der Erläuterungen von Franziskanerpater Dietmar Brüggemann stand der Nothelferaltar. „Es ist dunkel in der Welt des Jahres 1445 und die Pestepidemie hat Europa fest im Griff. Die Kernbotschaft der Kirche von der Menschwerdung Gottes tritt zurück hinter einer großen Verehrung von Reliquien“, erklärt der Pater. Johannes Gutenberg druckte in Mainz erste Ablassbriefe, mit denen sich Menschen ihre Erlösung erkaufen konnten. „In dieses Dunkel fällt am Abend des 24. September 1445 das kleine Licht von Vierzehnheiligen: Ein Kind erscheint auf einem Hirtenfeld“, erklärt der Franziskanerpater und die Erscheinungsstelle wird beleuchtet. Neun Monate später, am 28. Juni 1446 erscheint es wiederum, dieses Mal begleitet von 14 kleineren Kindern, die sich dem Schäfer Heinrich Leicht vorstellen. Beleuchtet wurde dazu das kleine Erscheinungsfresko von Giuseppe Appiani das die Szene zeigt, und von der Basilikaorgel erklang das Nothelferlied. Der größte Teil der Stuckarbeiten des Gnadenaltars über der Erscheinungsstelle, ist ein Werk des Wessobrunner Stuckateurs Johann Michael Feichtmayr und seiner Werkstatt. „Wie eine transparente Brunnenskulptur erscheint der Altar – über der Quelle, der Erscheinungsstelle erbaut“, sagte der Pater. „Aus dieser Quelle schießt eine unsichtbare Fontäne empor, deren Wasser sich über die drei Etagen des Altars, durch die Heiligen hindurch zu den Menschen ergießt.“ Dazu war der Gnadenaltar als Ganzes beleuchtet. Dann wurden einige Nothelfer einzeln beleuchtet – insgesamt sind es drei Frauen und elf Männer. Den Anfang machte der heilige Blasius. Seine gekreuzten Kerzen stehen für seinen besonderen Segen, der den Menschen gilt, die unter Krankheiten der Atemwege leiden. „Wenn wir uns in dieser Corona-Zeit seiner Fürbitte anvertrauen, dürfen wir an die vielen Menschen denken, die von Covid-19 betroffen sind“, sagte Pater Dietmar. Nun wurde die Heilige Margareta beleuchtet. „Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl – ihr heiligen drei Madel“, so fasst der bayerische Volksmund die heiligen drei Frauen unter den Nothelfern zusammen, erklärt der Franziskanerpater. Es folgten der heilige Georg, der heilige Aegidius – der einzige unter den 14 Nothelfern, der kein Märtyrer war, und der heilige Euchstachius. „So wirken alle 14 Nothelfer auf der einen Seite als Fürbitter für die, die ihre Hilfe anrufen. Darüber hinaus bringen die Nothelfer heilende und helfende Kraft zu einem christlichen Lebensstil, wie der heilige Christophorus“, so Pater Dietmar Brüggemann. Dabei seien die Nothelfer nicht nur „ein geistlicher Rettungsdienst, den wir in brenzligen Situationen anrufen können.“ Dann erstrahlte das zentrale Fresko der Basilika – die 14 Heiligen in der Glorie des Himmels. Die Nothelfer umringen in der Darstellung die blau gewandete Gottesmutter mit dem Jesuskind an der Seite der heiligen Dreifaltigkeit. Es war, als würde sich die Decke der Basilika öffnen, als eine festliche Orgelmusik von der Empore herab erklang. „In unserer Basilika gibt es einen Zufluchtsort – die kleine Kerzenkammer. Man könnte sie auch die Dunkelkammer Gottes nennen, in der wie bei der alten Fotografie aus dem Negativ etwas Positives entsteht, und belichtet wird“, sagte Pater Dietmar. „Dahin kannst du dich mit deinem Dunkel verkriechen, eine Kerze anzünden, und auch da leuchten sie im Glasfenster, die 14 Nothelfer, als die, die das Dunkel mit dir aushalten.“ Und dann gibt es in der Basilika noch einen 15. Nothelfer – der heilige Antonius von Padua, der an jedem Dienstag in Vierzehnheiligen verehrt und angerufen wird. Das Altarbild zeigt den heiligen Antonius, der das Jesuskind auf dem Arm trägt. Nun wurde das Gemälde von Paul Plontke beleuchtet. Was den heiligen Antonius mit den 14 Nothelfern verbindet, ist das Jesuskind, wie Pater Dietmar erläutert. Dazu erstrahlte das Jesuskind auf dem Gnadenaltar. „Was wären die 14 Heiligen ohne das Jesuskind in ihrer Mitte. Mitunter vergessen wir bei der Anrufung der Nothelfer, dass das Jesuskind dazugehört. Diesem Kind sind die Heiligen gefolgt, als sie das Kreuz des Martyriums auf sich genommen haben“, fügte der Pater an. Nun wurde am Hochaltar die heiligste Dreifaltigkeit beleuchtet. „Hier tritt Christus für uns alle ein, damit auch wir dereinst bei ihm unser Leben mit all unseren Brüchen und unserem Gelingen bergen können und gemeinsam mit den Nothelfern“,betonte der Geistliche. Dafür solle die Basilika ein Wegweiser und ein Bild der Hoffnung sein, wie es das Leitwort für das Wallfahrtsjahr und das 250-jährige Jubiläum der Basilika sagt: „Seht, Gottes Haus auf Erden. Verborgen ist er da.“ Zum Finale erklang von der Rieger-Orgel „Ein Haus voll Glorie schauet.“ Pater Dietmar Brüggemann bedankte sich beim Basilikamesner Tobias Hartmann für die Lichtgestaltung sowie bei den Organisten Dr. Markus Blomenhofer und Georg Hagel für die musikalische Begleitung.

Bilder & Text: Gerd Klemenz

Nachruf Erwin Horn

Am 12. Januar 2022 entschlief Herr Erwin Horn im Alter von 88 Jahren daheim um die Mittagszeit friedlich und sanft in seiner Wohnung im gesegneten Alter von 88 Jahren.

Erwin Horn war von 1974 bis 1996 Mesner der Basilika Vierzehnheiligen. Schon als 9-jähriger Bub diente er dort als Ministrant und half dem damaligen Mesner Michel bei seinen Aufgaben. Nach dessen Tod übernahm er zusätzlich zu seinem Beruf als Landwirt den Dienst in der Sakristei, den er über 22 Jahre mit unermüdlichem Fleiß, vorbildlicher Hilfsbereitschaft und viel Liebe und Leidenschaft erfüllte.

Den zahlreichen Basilika-Ministranten, die er alle für ihren Dienst ausbildete, wurde er ein väterlicher Freund. Besonders die beiden großen Glocken der Basilika hatten es ihm angetan, hatte er sie vor Jahren noch selber per Hand geläutet. Auch den Blasebalg der alten Orgel hatte er früher getreten, bevor 1999 die neue Rieger-Orgel eingebaut wurde.

Über die Jahre hatte sich zu bestimmten Wallfahrtsgruppen, die durch Wolfsdorf zogen, eine innige Freundschaft entwickelt. Diese wussten schon, dass Erwin und seine Familie den Pilgern gegenüber immer spendabel und gastfreundlich waren. Daher ist es verständlich, dass auch 26 Jahre nach seiner Rente viele Wallfahrer immer noch einen persönlichen Kontakt mit Erwin und seiner Familie pflegten.

Erwin Horn war im christlichen Glauben beheimatet und hat seine Kinder und Enkel diese Freude an Gott, das Vertrauen auf seine Hilfe und die Liebe zur Kirche weitervermittelt.

Die Basilika Vierzehnheiligen verdankt Erwin viel. Man kann die vielen Stunden gar nicht zählen, die er dort zur Ehre Gottes leistete. Seine Ehefrau Bärbel, mit der er voriges Jahr noch Diamantene Hochzeit feiern konnte, stand ihm stets hilfreich zur Seite und unterstützte ihn, wo sie konnte.

In unseren Herzen werden wir uns stets gern und dankbar an ihn erinnern.

Vierzehnheiligen feiert zwei große Jubiläen

Im fränkischen Bethlehem, wie man Vierzehnheiligen wegen der Erscheinung des göttlichen Kindes 1445/46 nennt, steht in diesem Jahr ein Doppeljubiläum an. So feiert man zum einen den 250 Weihetag der Wallfahrtskirche sowie die Erhebung zur päpstlichen Basilika vor 125 Jahren, eine hohe Auszeichnung, die nur ganz wenige Kirchen auf der ganzen Welt erhalten. Den Titel einer „Basilica minor“ erhalten überall auf der Welt herausragende Wallfahrts- und Klosterkirchen. Im Erzbistum Bamberg sind es neben Vierzehnheilgen (seit 1897) der Bamberger Dom (seit 1923) sowie die franziskanischen Wallfahrtskirchen in Gößweinstein (seit 1948) und Marienweiher (seit 1993). In Deutschland tragen 78 Kirchen den vom Papst verliehen Ehrentitel „Basilica minor“. Doch wie kam es dazu, dass ausgerechnet die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen als eine der ersten Kirchen außerhalb von Rom die päpstliche Auszeichnung einer „Basilica minor“ erhielt, erklärt Guardian Pater Maximilian Wagner OFM kürzlich im Gespräch. „Dem Schriftwechsel zwischen dem damaligen Superior des Klosters Pater Johannes Capistran Ullrich und dem Erzbischof Joseph von Schork aus den Jahren 1896/97 lässt sich entnehmen, dass neben der kunsthistorischen Bedeutung der Kirche die seit 450 Jahren gepflegte Wallfahrtstradition, die für den Gnadenort gewährten Ablässe aus Rom und die zahlreich bezeugten wunderbaren Gebetserhörungen die entscheidenden Argumente waren, die letztlich den Papst überzeugten, unserer Wallfahrtskirche den Titel einer Basilika zu verleihen“. Eine Gedenktafel in der Wallfahrtskirche im Seitenschiff (links vom Gnadenaltar) erinnert an die Erhebung zur Basilika vor 125 Jahren und ordnet sie zeitlich ein. Im Jahr des Herrn 1897 fand die Erhebung der Wallfahrtskirche zur Basilika satt. Das päpstliche Breve ist auf den 2. September 1897 datiert. Beim Vierzehnheilgenfest am 8. Mai 1898 wurde diese päpstliche Ehrung offiziell verkündet und gefeiert. „Zunächst ist es ein Titel ohne Mittel. Aber es ist eine weltweite Anerkennung, dass die Wallfahrtskirche in Vierzehnheiligen doch etwas ganz Besonderes ist, dass sie sehenswert und unbedingt einen Besuch wert ist. Dieses Jubiläum werden wir entsprechend feiern und haben schon einige Ideen entwickelt und Termine festgelegt“, so der Guardian weiter. Den Auftakt ins Jubiläumsjahr stellt eine Nachtführung in der Basilika am 26. und 28. Januar dar. „Man kann sich die Nachtführungen nicht vorstellen, da muss man hin, um sie selber erlebt zu haben. Die Basilika verfügt seit über zehn Jahren über eine besondere Beleuchtungsanlage. In einer stockdunklen Kirche werden nur bestimmte Heilige beleuchtet und Details angestrahlt, um diese dann in den Blick zu nehmen“, erklärt Pater Maximilian auf Nachfrage. Im Mittelpunkt der ersten Nachtführung steht der „Nothelferaltar“, die „Altäre in der Basilika“ (am 23. und 25. Februar) sowie das „Deckengemälde in der Basilika“ (16. und 18. November) sind die weiteren Führungen. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Am 23. April, dem Tag der Grundsteinlegung, ist um 18 Uhr ein Glocken-Konzert geplant. Im Rahmen einer Vortragsreihe finden verschiedene Veranstaltungen jeweils um 14 Uhr in der Basilika statt. So referiert am 19. Juni Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold zum Thema: „250 Jahre Kirchweihe und 125 Jahre päpstliche Erhebung zur Basilika – Lass fest auf diesem Grund uns stehn zu aller Stund‘“. Am 17. Juli findet der Vortrag von Benediktinerpater Dr. Anselm Grün OSB, Münsterschwarzach zum Thema: „Wenn Wunden zu Perlen werden“ statt. Der Kunsthistorikers Dr. Peter Ruderich referiert am 31. Juli zum Thema: „Aus ew‘gem Stein erbauet von Gottes Meisterhand“. Pater Dr. Damian Bieger OFM (Provinzbeauftragter für Geschichte und kulturelles Erbe) hält am 25. September den Vortag zum Thema: „Haus auf dem Berg. Das staatseigene Kloster Vierzehnheiligen von der Gründung 1839 bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990“. Das Doppeljubiläum wird jeweils mit einem Festgottesdienst gefeiert. So hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zu „125 Jahre Basilica minor“ am 4. September bereits zugesagt. Für die Feierlichkeiten zu „250 Jahre Kirchweih“ am 18. September besucht der päpstliche Nuntius Nikola Eterovic den Gottesgarten am Obermain. „Nach dem Festgottesdienst ist ein Sommerfest auf dem Basilikaplatz geplant. Dazu braut die Brauerei Trunk ab Mitte September ein spezielles Jubiläumsbier“, verrät der Franziskanerpater.

Text & Bilder: Gerd Klemenz
Stand: Jan. 2022

Dekanatswallfahrt nach Vierzehnheiligen

Ein Zug von über 70 Frauen und Männer aus dem Dekanat Coburg machte sich am frühen Samstagabend unter dem Motto „Gott gab uns Atem“ auf den Weg vom Seubelsdorfer Kreuz zur Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen. Dort zelebrierte Dekan Lars Rebhan aus Marktgraitz den Wallfahrtsgottesdienst, der in diesem Jahr auch im Internet per Videoclip mitverfolgt werden konnte. Nachdem im letzten Jahr der Gottesdienst noch von TV Oberfranken per Livestream übertragen wurde, entschied man sich diesmal für diese Lösung. Eva Russwurm, ehrenamtliche BDKJ-Diözesanvorsitzende, kümmerte sich um das Vorhaben und wie sich zeigte ist es ihr sehr gut gelungen. „Im zweiten Lockdown haben wir uns mit einigen Jugendlichen aus dem Seelsorgebereich Frankenwald überlegt, wie wir Kirche und Gottesdienst für viele Personen zur Verfügung stellen können, vor allem, wenn in den Gotteshäusern nicht alle Menschen Platz finden. Vor allem ging es dabei um die Gottesdienste an Weihnachten, die Entsendung der Sternsingerinnen und Sternsinger oder die Adventskonzerte. Daraufhin ist der YouTube-Kanal „Seelsorgebereich Frankenwald“ entstanden“, erzählte Eva Russwurm. Mit erprobter Technik konnte also der Gottesdienst zur Dekanatswallfahrt aus Vierzehnheiligen live übertragen werden. Als Bildquelle dienten die festinstallierten Kameras in der Basilika, zur Übertragung des Tons wurden eigene Funkmikrophone und ein festinstalliertes Raummikrophon für das Orgelspiel genutzt. „Die größte Herausforderung bildet die Übertragung durch das vorhandene Internet in den Kirchen. Oft wird das vorhandene Mobilfunknetz genutzt und über LAN-Kabel in die Kirche übertragen. Zur Veranschaulichung und Beteiligung der Zuschauerinnen und Zuschauer werden Liednummern und Evangelium- sowie Lesungstexte eingeblendet. Am Computer verfolgt immer ein Techniker oder eine Technikerin die Qualität der Übertragung und übernimmt die Einblendungen und Steuerung. Damit kann sich das Ergebnis sehen lassen“, so Eva Russwurm. Der Stream ist auch weiterhin über den YouTube-Kanal des Seelsorgebereichs Frankenwald unter „Gottesdienst zur Dekanatswallfahrt des Dekanats Coburg nach14-Heiligen“ verfügbar und kann angeschaut werden. Den Wallfahrtsgottesdienst bereicherte Georg Hagel musikalisch an der Rieger-Orgel. In seiner Predigt ging Dekan Rebhan auf das Leitwort der Wallfahrt ein. „Gott gab uns Atem, damit wir leben“, so beginnt ein Lied von Fritz Baltruweit, das mittlerweile 40 Jahre alt und im Gotteslob zu finden ist. Im Anschluss an die Predigt wurde dies gemeinsam gesungen. Es greift darauf zurück, wie Gott alle Geschöpfe ins Dasein ruft und dem Menschen den „Atem des Lebens“ einhaucht. „So wird der Mensch zu einem geistig-leiblichen Wesen. Das Wort, das die Bibel im Buch Genesis verwendet ist „Nefäsch“, lebendiges Wesen. Die Erzählung scheint ganz archaisch von einem Tonklumpen zu reden, der durch Gottes Atem be-seelt wird. Doch die Denkweise des ersten Testaments kennt noch nicht diese Trennung von Leib und Seele, die später hineingelesen wird. Vielmehr scheint diese „Nefäsch“ etwas ganz Neues zu sein– etwas wo Himmel und Erde sich berühren, verbinden, die Erde und Gottes Geist“, so Dekan Rebhan. Rebhan erzählte von seinem Weihekollege Dekan Michael Pflaum, der sich lange mit einer asisatischen Meditationsform dem Chigong beschäftigte. „Auch da kommt das zum Ausdruck in verschiedenen Atemübungen: So gibt es die Übung, mit den Händen den Atem zu begleiten und das Ausgestrecktsein zwischen Himmel und Erde körperlich zu spüren“. „Um den Bogen noch zum Evangelium zu spannen, können wir auch hier diesen Hauch, diesen Atem Gottes entdecken. Indem Jesus seine Jünger anhaucht und ihnen sagt „Empfangt den heiligen Geist“. Er knüpft an den Atem Gottes, der uns leben lässt, und verbindet und verstärkt ihn noch einmal mit einem Sendungsauftrag. `So wie der Vater mich gesendet hat, so sende ich euch !´ Jesus erneuert und verstärkt Gottes Lebensatem, und das neue Testament nennt es `Heiligen Geist´. Das Lied von Fritz Baltruweit „Gott gab uns Atem“ drückt das dann aus“, so der Dekan zum Schluss. Nach einer Stärkung am Wallfahrtsort verließen die Frauen und Männer bei Einbruch der Dunkelheit die Basilika und machten sich in einer beeindruckenden Lichterprozession auf den Rückweg zum Seubelsdorfer Kreuz. Hier endete die diesjährige Dekanatswallfahrt mit dem Lied „Segne du Maria“. Dekan Rebhan bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Wallfahrt beitrugen. Als Vorbeter fungierten Heidi Stehl, Claudia Ruß, Veronika Fath und Georg Lohneis. Der Pilgerzug wurde musikalisch von der Blaskapelle Marktgraitz bereichert.

Text & Bilder: Gerd Klemenz
Stand: Okt. 2021

Professjubiläum der Franziskusschwestern

Elf Ordensschwestern haben jüngst ihr Professversprechen in der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen erneuert. Aus diesem Grund war Erzbischof Ludwig Schick vom Domberg auf den Heiligen Berg im „Gottesgarten am Obermain“ gekommen. Die Schwestern und alle Mitfeiernden freuten sich über 60 beziehungsweise 65 Jahre gelebtes Ja zu Gott, der Gemeinschaft der St. Franziskusschwestern und den Dienst der Kirche.Die Schwestern, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, wurden von Kräften der Malteser im Rollstuhl in das Gotteshaus hochgefahren. Für sie war es das erste Mal seit langer Zeit, dass sie einen Gottesdienst in der Basilika erleben durften: ein besonderes Jubiläumsgeschenk. Als „ein Fest des Dankes“ bezeichnete Generaloberin Schwester Regina Pröls die Jubiläumsfeier, zu der auch einige Familienangehörige der elf Jubilarinnen nach Vierzehnheilgen gereist waren.Das Gelübde, bei ihrer Profess vor vielen Jahren abgelegt, durften die Jubilarinnen in einem feierlichen Gottesdienst erneuern. Elf wunderschöne, für den besonderen Anlass gefertigte Kerzen brannten vor den Jubilarinnen, als Erzbischof Dr. Ludwig Schick den Festgottesdienst eröffnete. Die wahren „Lichter“ sind aber die elf Jubilarinnen selbst, wenn man sich vor Augen halte, so Schick, wie sie sich Jahrzehntelange in den diversen Konventen der Kongregation und zahlreichen Einrichtungen für ihre Mitmenschen einsetzten.Schwester Gabriele Stadler wurde in Bogen geboren und lebt seit 1999 im Mutterhaus in Vierzehnheiligen. Die gelernte Handarbeitslehrerin arbeitete fast 30 Jahre in den Berufsfachschulen für Hauswirtschaft und Kinderpflege in Vierzehnheiligen und in Obertrubach. In verschiedenen Häusern trug sie Verantwortung als Konventsleiterin. Die gelernte Krankenschwester Friedebalda Schnappauf war im Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen, in Mainkofen und in Münchshöfen tätig. Seit 1987 lebt sie im Mutterhaus und spielte 30 Jahre lang die Orgel in der Mutterhauskapelle. Insgesamt blickt sie auf mehr als 60 Jahre Organistendienst zurück.Die ausgebildete Säuglingsschwester Antonie Pickl arbeitete lange in Putzbrunn, nach Erwerb von Zusatzqualifikationen auch als Heimleiterin. In Münchshöfen hatte sie die Heim- und Pflegedienstleitung inne und war mehrmals Konventsleiterin. Seit 2011 lebt sie im Mutterhaus.Schwester Bertholda Sennebogen, geboren in Weillohe, versieht seit 2005 den Pfortendienst im Mutterhaus und ist Assistentin im Konvent. Schwester Bertholda unterrichtete als Fachlehrerin an den Berufsfachschulen in Obertrubach und in Vierzehnheiligen. Sie war Noviziats- und Junioratsleiterin und 24 Jahre Generalassistentin. Schwester Agnella Häfner wurde in Bärnfels geboren und lebt seit 2011 in Bad Feilnbach. Als gelernte Krankenschwester wirkte sie in Erlangen, Vierzehnheiligen und Nürnberg, zuletzt 35 Jahre in Rosenheim. Dort war sie mehrmals Konventleiterin. Seit 2006 lebt Schwester Gudrun Biehahn im Mutterhaus. Die gelernte Kindergärtnerin wurde in Breslau geboren und hatte über viele Jahre die Leitung der Kindergärten „St. Marien“ in Obertrubach und in Zapfendorf inne. Einige Jahre trug sie zusätzlich Konventverantwortung. Danach wirkte sie ehrenamtlich im Besuchsdienst der Rehaklinik Bad Staffelstein.Ihren Lebensabend verbringt Schwester Solana Söllner im Mutterhauskonvent. Als Krankenschwester wirkte sie in Sulzberg, Weismain, Erlangen, Mainkofen, Bad Feilnbach und Marktleugast. Elf Jahre war sie ehrenamtlich im Seniorenpflegezentrum Marienhospital in Erlangen tätig. Im Vierzehnheiligen im Mutterhaus lebt Schwester Irmgard Lex. Die gelernte Erzieherin war von 1966 bis 2003 im Caritas-Kindergarten Marktleugast eingesetzt. Zusätzlich zur Leitung versah sie den Mesnerdienst der St.-Bartholomäus-Kirche Marktleugast und war mehrmals Konventleiterin.Schwester Reinholda Wittmann wurde in Oberwiesenacker geboren und ist seit 2016 im Mutterhaus. Sie unterstützt dort den Pfortendienst. Die gelernte Kindergärtnerin wirkte 54 Jahre lang im Kindergarten in Röthenbach an der Pegnitz, davon 40 Jahre als Leiterin. Mehrmals trug sie Konventsverantwortung. Schwester Reinholda ist Mitautorin verschiedener Kinderbücher. Von 1968 bis 1989 war Schwester Huberta Pinzel im Speisesaal des Diözesanhauses Vierzehnheiligen verantwortlich, später im Haus „St. Elisabeth“ in Gößweinstein. Danach wirkte sie 15 Jahre im Seniorenzentrum St. Marienhospital im Ehrenamt, heute verbringt Schwester Huberta ihren Lebensabend im Mutterhaus. Schwester Sebastiana Scherer, eine vielseitige Wirtschafterin war in der Ökonomie in Vierzehnheiligen eingesetzt, in der Bäckerei, viele Jahre in der Küche des Mutterhauses und von 1988 bis 2010 in der Küche am Jakobsberg in Bamberg. Dort trug sie einige Jahre Verantwortung für den Schwesternkonvent, heute ist Schwester Sebastiana im Mutterhaus. Im September feierten in Bad Feilnbach drei weitere Franziskusschwestern ihr Professjubiläum. Auf 70 Jahre gelebtes Ja zu Gott darf Schwester Clara Hagl zurückblicken. Sie wirkte als Krankenschwester und Altenpflegerin in Erlangen, München, Zapfendorf und Mainkofen. Ihre 65 jährige Profess durfte Schwester Christiana Hagl feiern. Sie ist seit 2004 in Bad Feilnbach und bastelt leidenschaftlich für Missionsprojekte. Die gelernte Krankenschwester war überwiegend in der ambulanten Krankenpflege tätig, unter anderem in Zapfendorf. Als Krankenschwester war Edeltraud Rieder hauptsächlich in der ambulanten Krankenpflege tätig, zuletzt 35 Jahre in München-Ramersdorf. Wiederholt vertraute die Ordensleitung ihr das Amt der Konventleiterin an. In Bad Feilnbach feierte sie ihr 60 jährige Professjubiläum. Auf 50 Professjahre blicken Schwester Marion Mertel und Schwester Mechthild Simmel zurück. Beide leben in der Erzdiözese München-Freising und werden ihr Jubiläum nachfeiern. Schwester Christine Köberlein hätte ihr 50 jähriges Professjubiläum mitgefeiert. Sie verstarb im April dieses Jahres. Aus Platzgründen fand das Pontifikalamt mit dem Bamberger Erzbischof in der Basilika statt. In seiner Predigt rief Schick die alten Menschen dazu auf, ihre Gedanken auf das Gute und Gelungene im Leben zu lenken. „So wird die Dankbarkeit in uns vermehrt und auch Verständnis für das Schwere, die Mängel, die Frustration und das Versagen im Leben geweckt“, sagte der Bamberger Oberhirte und betonte: „Es gibt keine größere Gnade im Alter als die dankbare Erinnerung.“ Wer sich auf die Enttäuschungen und Verletzungen im Laufe des Lebens und die eigenen Defizite fixiere, werde nicht dankbar, sondern traurig und pessimistisch. „Schauen Sie auf das Gelungene in Ihrem Leben, das Schöne und Kostbare!“, appellierte der Erzbischof an die Schwestern. Für ihn, so Schick, sei es immer wieder eine Freude und Bereicherung, ältere Menschen zu treffen und ihnen zuzuhören, wenn sie aus ihrem Leben in dankbarer Erinnerung berichten.

Text & Bilder: Gerd Klemenz
Stand: Okt. 2021

Kirchweih in Vierzehnheiligen

Mit einem feierlichen Hochamt, zelebriert von Guardian Pater Maximilian, wurde in der Wallfahrtsbasilika am vergangenen Sonntag Kirchweih gefeiert. Seit ihrer Weihe durch den Bischof ist diese Kirche Bezugspunkt für viele Menschen. Viele kommen auch gezielt zum Gebet und sitzen still hier und vertrauen darauf, dass Gott sie hört und erhört. Viele kommen zu den Gottesdiensten, zur Eucharistiefeier und zum privaten Gebet. Zu Beginn des Kirchweihgottesdienstes bat Pater Maximilian für Verständnis, dass die Eingangstür bereits vor Gottesdienstbeginn verschlossen werden musste. Bedingt durch die Corona-Auflagen sei eben nur Platz für eine begrenzte Anzahl Gläubige im Gotteshaus vorhanden. So verfolgten bei Sonnenschein knapp 100 Besucher und Besucherinnen auf dem Vorplatz der Basilika das Hochamt. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Pater Maximilian das Lied „Ein Haus voll Glorie schaut“. „Gerne singen wir dieses Lied zur Feier der Kirchweih, denn an diesem Tag dürfen wir stolz sein auf unsere Kirche. Wir verdanken diesen Kirchenbau unseren Vorfahren, die mit erheblichem finanziellen Aufwand und unter körperlicher Anstrengung Großartiges geschaffen haben“, so Pater Maximilian zu Beginn. Fernseh-Moderator Günther Jauch sei einmal gefragt worden, welches Lied ihm im Gotteslob am besten gefällt. Er soll geantwortet haben: „Mein Lieblingslied war schon als Ministrant ‚Ein Haus voll Glorie schauet‘. Es vermittelt Kraft und Zuversicht und ermuntert den Organisten unserer Pfarrei, immer besonders dynamisch in die Tasten zu greifen und zu treten.“ Joseph Mohr hat sowohl den Wortlaut als auch die Melodie des Kirchweihliedes komponiert. „Wahrscheinlich hatte er dabei den majestätischen Michaelsberg mit dem markanten Kirchturm in seiner Heimatstadt Siegburg vor Augen. Er erlebte oder träumte im 19. Jahrhundert von einer Kirche, die einer Trutzburg mit festen Wehrtürmen und einem Haus auf solidem Fundament glich, dem selbst der schlimmste Sturm nichts anhaben konnte“, fügte der Franziskanerpater an. Mohr übertrug den Stil der patriotischen Lieder seiner Zeit sehr geschickt auf dieses Kirchenlied, das seinerzeit schnell populär wurde. „Der Rhythmus ist stark vom preußischen Militärmarsch beeinflusst, die Melodie suggeriert Macht und Kraft, der Text knüpft bewusst an das damals verbreitete Zusammengehörigkeitsgefühl an. Mohr versucht so, militärmusikalische Traditionen für seinen Kampf gegen die politische Macht einzusetzen. Als die Kirche dann 50 Jahre später erneut der Verfolgung ausgesetzt war, diesmal durch das nationalsozialistische Regime, diente das Lied bei der Fronleichnamsprozession als mutiges Bekennerlied des freien christlichen Glaubens“, erklärte der Guardian. Für unsere Zeit klingt der ursprüngliche Liedtext schon ein wenig altertümlich und befremdlich. Daher hat 1972 Hans Marx den Text durch eine eher dynamische und zeitgemäße Neufassung ersetzt. „Die erste Strophe hat er unverändert übernommen, ansonsten aber atmet die textliche Neufassung des Liedes die Aufbruchsstimmung des Zweiten Vatikanischen Konzils, das die Kirche als pilgerndes Gottesvolk auf dem Weg beschreibt, sich von burgähnlichen Kirchenbauten eher distanziert und stattdessen das Bild der Kirche als Gottes Zelt auf Erden wählt“, fügte der Pater an. „Seht Gottes Zelt auf Erden!“ heißt es in der vierten Strophe. Ein ganz anderes Bild von Kirche. „Die Kirche als Zelt Gottes auf Erden, ich finde dieses Bild höchst sympathisch, denn es trägt in sich auch den Gedanken einer Kirche, die zu den Menschen kommt, die die Menschen dort aufsucht, wo sie sind, und das heißt: eine Kirche, die am Leben der Menschen Anteil nimmt“, erläuterte Pater Maximilian. Am Fest der Kirchweih weiten wir unseren Horizont und schauen im Geist hinüber in die Welt Gottes, ins ewige Haus voll Glorie. Und wir danken Gott dafür, dass er uns schon hier auf Erden einen Ort schenkt, wo wir dieses Haus voll Glorie erahnen. Hier können wir zu uns selbst kommen und uns konfrontieren lassen mit der ganz anderen Wirklichkeit Gottes. Hier im Haus Gottes können wir uns neu ausrichten lassen auf das ewige Haus Gottes. Basilika Organist Georg Hagel ließ zum Festtag an der großen Rieger-Orgel alle Register erklingen. Hierbei ging vielen das Herz auf.

Text & Bilder: Gerd Klemenz
Stand: Sept. 2021

Der Gottesgarten am Obermain

Der „Gottesgarten am Obermain“ ist ein Landstrich, der sich mit malerischen Dörfern, bunten Obstwiesen, schroffen Felsformationen und munter rauschenden Bächen wie ein riesiger Landschaftspark ausbreitet. Kloster Banz, die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und der Staffelberg ragen als krönende Landmarken heraus. Am Sonntagnachmittag griff Bezirksheimatpfleger Professor Günter Dippold bei einem Vortag der „Freunde des Gottesgartens Bad Staffelstein“ das Thema „Wie aus dem oberen Maintal der Gottesgarten wurde“ auf. Eine bemerkenswerte Landschaft, die binnen Jahrhunderten vom Menschen von der Natur- zur Kulturlandschaft geformt wurde. Hätten die Menschen nicht hier gesiedelt, würden Auenwälder im Tal und vermutlich Laubwälder an den Hängen dominieren. Die Landschaft in ihrer Gestalt, auch die Wälder in ihrer heutigen Gestalt sind aber von Menschen gemacht, so Dippold. Er erläuterte, dass der Begriff „Gottesgarten“ erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert in politischen Reden verwendet wurde. Er stamme aus dem berühmten Gedicht „Wanderfahrt“ von Josef Victor Scheffel, damals noch ohne -von-, diesen Namenszusatz erhielt er erst zum 50. Geburtstag, so der Bezirksheimatpfleger.
Scheffel stand im Dienst der Fürsten Fürstenberg und wollte in Eisenach einen Wartburg-Roman schreiben, was erfolglos bleib. Mit der frisch eröffneten Bahn fährt er später von Gotha durch Thüringen bis zur Endstation nach Lichtenfels. Dort erinnert es sich, wie er als Heidelberger Student 1845 einmal in Banz war. In Banz kommt er allmählich wieder in eine heitere Stimmung und schreibt fröhliche Gedichte, unter anderem 1859 auch das Gedicht „Wanderfahrt“. Hier heißt es: „Wallfahrer ziehen durch das Tal mit fliegenden Standarten, hell grüßt ihr doppelter Choral den weiten Gottesgarten“. Hier erscheint erstmals in diesem populären Gedicht das Wort für diesen Raum. In den 1870er Jahren wurde es vom Würzburger Stadtkämmerer Valentin Eduard Becker vertont und daraus wurde dann das Frankenlied, die inoffizielle Landeshymne von Franken. „Könnte man das Lied nicht singen, könnten es wenige auswendig. Aber so wird das Lied gesungen und so war es auch im letzten Jahrhundert“, so Dippold. „Wallfahrer ziehen durch das Tal“, das ist etwas was Scheffel in Banz selbst erlebt hat. Er sah die Wallfahrer, die vom Westen über die Hassberge und den Banz-Berg zogen, mit dem Ziel Vierzehnheiligen. Wenn man von dort kommt, dann versteht man auch, warum und wie Balthasar Neumann im 18. Jahrhundert die Fassade dieser Kirche gestaltet hat. Es ist eine hoch aufragende Fassade mit zwei Türmen, eine Fassade, die in ihrer Fenstergliederung weniger einer Kirche, sondern mehr der Architektur eines Palastes entnommen ist, so Dippold. Die großen Fenster in der Beletage – im ersten Stock, sind typisch für den Palast. Es ist der Palast des Allmächtigen und der 14 heiligen Nothelfer und natürlich auch der Mutter Gottes, die ja bekanntlich auch Patronin von Vierzehnheiligen ist. Es sei deren Palast, den er da gebaut hat und der durch die hoch aufragende Fassade weithin sichtbar sein sollte. „Die Kirche selbst geht auf Heiligen-Erscheinungen zurück und ist damit die erste Kirche der Christenheit, die diesen Ursprung hat“, so Dippold.

Nun ging der Professor auf die Überlieferung der Erscheinung ein. Die 14 Heiligen, drei Frauen und elf Männer, sind wohl schon im 13 Jahrhundert im Bistum Passau an der Donau von einem geschulten Theologen erdacht worden. Diese 14 Nothelfer hatten aber noch kein so richtiges Kultzentrum. Es gibt in diversen Kirchen zwar 14-Nothelfer-Altäre, aber hier in Vierzehnheilgen bekommen sie aufgrund der Erscheinung eine Kapelle errichtet. Schon früh kommen Wallfahrten aus Böhmen, aus dem Bistum Würzburg, aus dem Raum Eichstädt, ja selbst Gläubige aus Sachsen kommen und suchen Hilfe für ihre Anliegen. Die Wallfahrten haben natürlich auch Höhen und Tiefen. Tiefen im Reformationsjahrhundert, als nicht nur Sachsen evangelisch wird, sondern bis Ende des 16. Jahrhundert auch viele Menschen in der Region. Wallfahrten seien damals nahezu veracht worden, so Dippold. Als die Wallfahrten nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufblühten, erschien dem Kloster Langheim die Kirche zu klein und nicht modern. Hier war ein Ort an dem sich das Kloster Langheim, eines der reichsten fränkischen Klöster, präsentieren konnte. Deshalb sollte eine besondere Kirche gebaut werden, die weithin sichtbar ist. Und genau diese Möglichkeit tat sich am Hang zum Maintal hin auf. Bei der Planung habe sich Balthasar Neumann aber auch auf das bestehende Kloster Banz bezogen. Die Kirche in Vierzehnheiligen ist leicht in der Achse gedreht, sie ist somit nicht geostet. Damit die Sichtachse vom Hochaltar durch den Gnadenaltar und durch die geöffnete Tür auf Banz genau ausgerichtet ist. Banz liegt wie eingerahmt im Türstock, was durch die Bäume leider nicht mehr zusehen ist. Dies sei laut Dippold umso bemerkenswerter als das Kloster Langheim ein Zisterzienserkloster, Kloster Banz hingegen ein Benediktinerkloster war. Im 19. Jahrhundert gab es dann Beschwerden über die schlechten Wege nach Vierzehnheiligen. Aus Langheim her kam man gut über den „Frankenthaler-Weg“ nach Vierzehnheilgen. Ab 1691 standen übergroße Sandsteinreliefs am Wegesrand, die die Leidensgeschichte Jesus aufzeigten. Einige Reliefs wurden wahrscheinlich im frühen 20. Jahrhundert vom Wegesrand entfernt und in Vierzehnheiligen beim Klosterfriedhof aufgestellt. Auf dem Weg von Lichtenfels nach Vierzehnheiligen gibt es noch heute einige dieser Sandsteinreliefs.

Weiterhin findet man im wunderschönen Maintal zwischen Vierzehnheiligen, Staffelberg und Kloster Banz in der freien Natur auch heute noch zahlreiche historische Marter. Dabei unterscheidet man Bamberger Marter und Würzburger Marter. Nächster Haltepunkt im Rahmen des Vortrags war der „Banz-Blick“, der 2010 vom Bund Naturschutz erstellt wurde. Hier genoss man bei herrlich Sonnenschein den wunderschönen Blick auf Kloster Banz. Gräfin Alberada von Schweinfurt und ihr Mann gründeten um 1071 auf der Burgstelle eine Benediktiner-Abtei, die bis zur Säkularisation das älteste Kloster am Obermain war. Banz ist im späten Mittelaltar ein Kloster, in das nur Adelige als Mönche eintreten können. Diese lebten nicht wie Benediktiner Mönche. Sie hatten Besitz und damit auch einen angemessen Lebensstand. Ende 1575 wird Banz ein „normales“ Benediktinerkloster, das sich dann im 17. Jahrhundert ganz vorteilhaft entwickelt. 1664 bekommt das Kloster mit Otto de la Bourde einen neuen Abt. Er erwarb sich große Verdienste bei der Wiederherstellung der Abtei, welche unter dem Bauernkrieg und der Reformationszeit schwer gelitten hatte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg musste das Kloster neu gebaut werden. Die Äbte Eucharius Weiner und Kilian Düring beauftragten Leonhard Dientzenhofer und nach dessen Tod 1707 seinen Bruder Johann. Die Bauarbeiten begannen 1698 und 1719 wurde die Kirche dem Heiligen Dionysius und dem Heiligen Petrus geweiht. Auf dem Areal der alten Kirche entstand im Anschluss an den Chor der Kirche 1732 der Konventsflügel. Er ist talseitig durch die bereits 1728 angelegten Terrassen begrenzt. Der letzte große Bauabschnitt widmete sich ab 1750 der Neugestaltung des Vorhofes und seiner Wirtschaftsgebäude. Nach Plänen von Balthasar Neumann wurden um den prächtigen Ehrenhof die Klostergebäude zu einer repräsentativen Vierflügelanlage ergänzt, wobei der berühmte Baumeister besonders Wert auf strenge Achsensymmetrie legt.

Am Ende des knapp zwei stündigen Rundganges ging Professor Dippold auf die Baumreihe von Seubelsdorf Richtung Vierzehnheiligen ein. Eugen Horber vom Bezirksamt Lichtenfels ist um 1930 für die Verkehrssicherheit zuständig. Erfolg hatte Horber auch mit seinem Bemühungen, den Wallfahrtsweg vom Seubelsdorfer Kreuz nach Vierzehnheiligen neu zu gestalten. Auf sein Betreiben hin entstand ein „doppelspuriger“ Weg, so dass sich Wallfahrer und Landwirte nicht ins Gehege kamen. Eine Reihe von 80 Linden trennen beide Wege. Die Baumreihe besteht zum großen Teil bis heute und bildet eine reizvolle Landmarke. „Wir lieben und wertschätzen den Gottesgarten um Bad Staffelstein. Wir wollen ihn so erhalten, wie er ist. Der Blick eines jeden Wanderers, Wallfahrers und Erholungssuchenden soll auch in Zukunft, ungestört vom Tal aus hinauf zu den Bergen und Hügeln rings um das Maintal schweifen können. Mit Vorträgen, geführte Wanderungen und weiteren Aktionen, wollen wir auf die Schönheit des Gottesgartenshinweisen und für dessen Erhaltung kämpfen, warb Vorsitzender Michael Enders zum Abschluss für die „Freunde des Gottesgarten.

Text & Bilder: Gerd Klemenz
Stand: 20. Sept. 2021

 

Wieder ein Gerüst an der Basilika Vierzehnheiligen

Knapp acht Wochen nachdem des Gerüst an der Westfassade abgebaut wurde, steht seit 2. September wieder ein Gerüst an der Wallfahrtsbasilika – diesmal allerdings an der Südfassade. Basierend auf dem bisherigem Erkenntnisstand ist ein Maßnahmenfenster -einschließlich Gerüststellung – bis Ende Oktober 2021 anberaumt. Der Grund für die aktuelle Gerüststellung sind Untersuchungs- und Kartierungsarbeiten, die einer detaillierten Zustandsfeststellung für die Planung/ Konzepterstellung für weitere Instandhaltungsarbeiten dienen soll.
(Anmerk: Die Kartierung ist in den Geowissenschaften die raumbezogene Erfassung von geologischen, bodenkundlichen, ingenieurgeologischen oder anderen geowissenschaftlichen Daten im Gelände. Grundlage dieser Arbeiten ist eine genaue topografische Karte, die als Basiskarte dienen kann).
Konkret werden unter anderem Dachöffnungen zwischen den konkav verlaufenden Strebebögen des Seitenschiffes vorgenommen, die eine Begutachtung der Dachkonstruktion durch einen Statiker ermöglichen soll, da eine Zugangsmöglichkeit der Dachräume vom Kircheninneren her, baulich nicht vorhanden ist. Zugleich erfolgt eine Schadenskartierung der Natursteinfassade sowie der vorhanden Skulpturen. Weiterhin finden vereinzelt Untersuchungen am Naturstein sowie Materialbemusterungen sowie kleinere aber dringende Reparaturarbeiten statt. „Die Maßnahmen wurden im Vorfeld geplant und sind keine Reaktionen auf Starkwetterereignisse aus jüngster Zeit und etwaiger Folgeschäden“, versicherte Jan Simon vom Staatlichen Bauamt Bamberg auf Nachfrage.

Text & Bilder: Gerd Klemenz

Stand 15. Sept. 2021