Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen e.V.
Geschichte
Der Verein „Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ entstand aufgrund der Initiative von P. Benedikt Grimm, der damals als Rektor der Basilika und Guardian des Franziskanerklosters Vierzehnheiligen war. Gegründet wurde dieser Verein am 14. Mai 2007. Bei der Gründungsversammlung waren Persönlichkeiten aus der Politik, Mitglieder der Kirchenverwaltung, Geschäftsleute, Schwestern und Brüder aus den Franziskanischen Gemeinschaften und weitere Personen, die sich mit Vierzehnheiligen besonders verbunden wissen, vertreten.
Der Verein soll ideell und finanziell
- die Wallfahrtskultur und – tradition in Vierzehnheiligen fördern
- sozial schwache Pilger und Pilgergruppen unterstützen
- das Informationszentrum im Eingangsbereich des Klosters pflegen und aktualisieren
- die Kirchenmusik in der Basilika weiter entfalten
- die wissenschaftliche Erforschung der Geschichte von Vierzehnheiligen und der Verehrung der Nothelfer fördern
- die Möglichkeit der Kooperation mit anderen Wallfahrtsorten ins Auge fassen
- eine Partnerschaft mit der Geburtsbasilika in Bethlehem (Israel) begründen.
Zum Vorstand wurden gewählt:
1. Vorsitzender: Landrat Reinhard Leutner, Lichtenfels
2. Vorsitzender: Bürgermeister Jürgen Kohmann, Bad Staffelstein
Geschäftsführer: P. Benedikt Grimm, Vierzehnheiligen
Schatzmeister: Raimund Köhler, Filialleiter der LIGA-Bank Bamberg
Schriftführerin: Frau Waltraud Kießling, Sekretärin, Marktgraitz
Weitere Vorstandsmitglieder:
Frau Bürgermeisterin Dr. Bianca Fischer, Lichtenfels
Herr Alfons Hennig, Wolfsdorf
Kassenprüfer: Richard Lurz jun., Hummendorf und Walter Makert, Bad Staffelstein.

Gründungsmitglieder v.l.n.r.: P. Benedikt Grimm, Siegfried Hild, Günther Lohneis, Sr. Generaloberin Christine Köberlein, Richard Lurz jun., Bürgermeister Jürgen Kohmann, Waltraud Kießling, Landrat Reinhard Leutner, Bürgermeisterin Dr. Bianca Fischer, Walter Mackert, Richard Lurz sen., Rechtsanwalt Josef Goller, Alfons Hennig.
Der Verein heute
Der Verein „Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ zählte bei seiner Mitgliederversammlung im Mai 2017 220 Mitglieder.
Bei dieser Versammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender: Landrat Christian Meißner
2. Vorsitzender: Bürgermeister Mario Schönwald
Geschäftsführer: P. Maximilian Wagner ofm
Kassierer: Raimund Köhler
Schriftführerin: Waltraud Kießling
1. Beisitzerin: Rosi Jörig
2. Beisitzer: Alfons Hennig
Kassenprüfer: Richard Lurz und Walter Mackert
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10 Jahre „Freunde und Förderer“
Am Montag, den 14. Mai 2007 trafen sich im Festsaal des Franziskanerklosters folgende 14 Damen und Herren mit der rühmlichen Absicht, einen „Förderverein Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ zu gründen:
(in der Reihenfolge der Anwesenheitsliste):
1. Bürgermeisterin Dr. Bianca Fischer, Lichtenfels
2. Guardian P. Benedikt Grimm, Vierzehnheiligen
3. Rechtsanwalt Josef Goller, Lichtenfels
4. Alfons Hennig, Wolfsdorf
5. Siegfried Hild, Wolfsdorf
6. Waltraud Kießling, Marktzeuln
7. Generaloberin Sr. M. Christine Köberlein, Vierzehnheiligen
8. Bürgermeister Jürgen Kohmann, Bad Staffelstein
9. Landrat Reinhard Leutner, Lichtenfels
10. Günter Lohneis, Wolfsdorf
11. Richard Lurz, Hummendorf
12. Richard Lurz Sen. Grundfeld
13. Polizeihauptkommissar Walter Mackert
14. Hausvikar P. Christoph Kreitmeir
entschuldigt hatten sich
der Filialleiter der Ligabank Bamberg, Raimund Köhler
und Dekan Gerhard Hellgeth, Bad Staffelstein
Im Protokoll dieses Treffens ist zu lesen:
„P. Benedikt erläuterte, dass die Idee zur Gründung eines Fördervereins von den Mitgliedern der Kirchenverwaltung „Basilika Vierzehnheiligen“ gekommen ist mit dfem Ziel, finanzielle und Ideele Unterstützung durch den Verein zu erhalten, da immer mehr Menschen Vierzehnheiligen besuchen und das Angebot qualitativ und quantitativ ausgeweitet wurde (Infozentrum, Kinderführer, Anbetungskapelle, neue Gottesdienstformen usw.) Auch sollen finanzschwache Wallfahrten durch den Verein unterstützt werden. Zum Beispiel ist für den 6. Oktober 2007 eine Wallfahrt für Arbeitssuchende geplant, die Teilnehmer/innen
sollen verköstigt werden.“
Bemerkenswert ist, dass bereits bei dieser konstituierenden Sitzung der Name des Vereins geändert wurde von „Förderverein Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ in: „Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ – darüber wird noch zu sprechen sein.
In der Satzung, die bei dieser Gründungssitzung besprochen und beschlossen wurde – Rechtsanwalt Josef Goller hatte sie entworfen – , steht als „Zweck des Vereins folgende Umschreibung:
„Zweck des Vereins ist die Förderung der Wallfahrtstradition und –kultur an der Basilika zu Vierzehnheiligen; die Unterstützung schwacher Pilger und Pilgergruppen; die Mithilfe bei der Pflege der Kirchenmusik in der Basilika; die Pflege und Aktualisierung des Informationszentrums in der Einfangshalle des dortigen Franziskanerklosters; die Unterstützung der Forschungsarbeit zur Geschichte von Vierzehnheiligen, wie die Verbreitung der Nothelferverehrung und die Förderung der Kooperation mit anderen Wallfahrtsorten, vor allem mit Bethlehem/Israel.“
Diesem Ziel haben sich „Freunde und Förderer“ verschrieben.
Bevor ich Akzente aus der 10jährigen Geschichte herauspicke, zunächst einige Gedanken zu „Freunde und Förderer“ – eine sehr sinnvolle Änderung:
Freunde
Freunde sagen: „Es ist gut, dass Du da bist, dass es dich gibt“.
Dass es wen gibt? – klar, die Basilika! Freunde der Basilika!
In der Tat, es ist gut, dass es sie gibt: Hunderttausende kommen jedes Jahr
– um Balthasar Neumanns Werk zu bestaunen
– um das Jesuskind und die Nothelfer zu verehren
– um Hilfe zu finden in Not und Nöten des Lebens.
Es ist gut, dass es dich gibt, Basilika – sagen deine Freunde.
Basilika – nur ein Bau aus Stein – faszinierend als Bau – wie jedes Museum.
Die Faszination der Basilika: Sie lebt: durch Besucher und Mitarbeiter
Freunde sagen: es ist gut, dass es Euch gibt, die die Basilika mit Leben füllen:
Die Menschen, die kommen zu Gottesdienst und Gebet
Die Mitarbeiter, die auf unterschiedlichen Ebenen die Kirche mit Leben füllen,
die Mitarbeiter rund um Sakristei und Kirchenschmuck,
die Kirchenmusiker, die den Raum zum Klingen bringen,
die Franziskaner, die Gottesdienste feiern und Menschen seelsorglich begleiten.
„Es ist gut, dass es euch alle gibt“ – sagen die Freunde.
Gute Freunde sagen auch: Ich wünsche mir, dass es euch noch lange gibt. Darum begleiten wir kritisch Euren Weg. Wir schmieren Euch nicht nur Honig um den Bart, wir sagen auch, wo wir kritische Anmerkungen haben. Im Franziskanerorden nennen wir das „Brüderliche Zurechtweisung“. Wer im Betreib steckt, wer Termine plant und abarbeitet, wird leicht betriebsblind. Ein guter Freund leiht mir seine Augen, damit mein Blick weit bleibt, dass ich Fehler wahrnehme, die ich sonst nicht sehe – nicht, weil er mich in die Pfanne hauen will, sondern weil er mir wohl will.
Wie gut, dass die Basilika viele Freunde hat – und dass die, die die Basilika mit Leben füllen, gute Freunde haben – dass wir Sie haben.
„Ich bin nur mit“ – Freunde sind mit, mit auf dem Weg in guten und schlechten Zeiten
Förderer
Groß geworden am Rand des Ruhrgebiets – geprägt durch Fördertürme der Zechen. In den Zechen wurde Kohle gefördert. Das hat auch etwas mit ausbeuten zu tun – trifft aber damit kaum das, was „Förderer“ wollen. Für sie trifft das Bild: Verborgene Schätze heben, verborgene Schätze ans Tageslicht bringen. Ermutigen und bestärken, das Gute zu bewirken und zu tun. So sagt das Bedeutungslexikon: „Jemanden fördern heißt: bewirken, dass etwas immer besser wird.“
Dieses Fördern spielt sich ab im Spannungsfeld von:
„Das Gute ist der Feind des Besseren“ – und: „Das Bessere ist der Feind des Guten“.
Für beides braucht es Förderer.
Sie fördern durch Anteilnahme, durch Interesse, durch aufmerksames Nachfragen, durch Ermutigung und Bestärkung.
Und sie fördern auch, soweit sie das können, materiell, um das Gute zu fördern und zu stärken.
Und darum sind Förderer immer auch Freunde – und Freunde sind immer auch Förderer.
Wir, denen Verantwortung für Vierzehnheiligen für Vierzehnheiligen übertragen ist, sind dankbar, so viele Freunde und Förderer zu haben – bis hin zum staatlichen Bauamt, das den Bayerischen Staat vertritt, der seit 1803 Besitzer von Kirche und Kloster ist.
Nach diesen grundsätzlichen Überlegungen darf ich Ihren Blick nun auf die 10 Jahre richten und einige Akzente dieser Jahre beleuchten.
Eine erste Überraschung zeigt sich im Protokoll der ersten Mitgliederversammlung nach der Gründung am 14. April 2008: P. Benedikt, der die Versammlung als Geschäftsführer leitete, konnte mitteilen, dass die Zahl der Mitglieder im ersten Jahr um fast 100 gewachsen ist. Ein Zeichen, wie wichtig den Menschen am Obermain „ihr“ Wallfahrtsort ist und wie groß die Bereitschaft ist, diesen Gnadenort zu stützen. Herr Köhler konnte erfreut feststellen, dass die Einnahmen höher waren, als die Ausgaben und dass der Verein ein Gesamtvermögen von 2.829,90 € ausweist. Und er konnte berichten, dass das Finanzamt in Coburg die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkannt hat – was die Berechtigung zur Ausstellung von Spendenquittungen einschließt.
Bei der ersten Mitgliederversammlung nach der Gründungsversammlung 2008 hielt P. Louis Bothe, Niederländer, der in Bethlehem lebt, einen Vortrag über die Lage in Bethlehem. Da die Katholiken im hl. Land überwiegend Palästinenser sind, war es nicht verwunderlich, dass er in seinem Vortrag die palästinensische Seite stark in den Vordergrund stellte. Einigen hat das nicht so gefallen, weil sie eine antijüdische Einstellung gehört haben wollen. Vor allem ein Herr ereiferte sich in einem Leserbrief, den aber keine Zeitung drucken wollte, den er darum als „Anzeige“ veröffentlicht hat. Das Thema hat sich wohl im Lande verlaufen, das Engagement der Freunde und Förderer für Bethlehem – bis heute! – nicht.
Das Jahr 2009 bescherte den Freunden und Förderern gleich zwei Mitgliederversammlungen – die ordentliche und die außerordentliche. Man war so engagiert in der Startphase, dass keiner daran gedacht hatte, dass der Vorstand nur auf 2 Jahre gewählt war, dass darum Wahlen getätigt werden mussten. Als es bemerkt wurde, waren die Einladungen schon verschickt. So entschloss man sich, im November eine weitere Mitgliederversammlung durchzuführen – bei der dann am 23. November mit großer Einigkeit der bisherige Vorstand samt Beisitzern wiedergewählt wurde, ebenso die zwei Kassenprüfer.
Damit man in zwei Jahren nicht schon wieder wählen muss, wurde eine Satzungsänderung beschlossen, die die Amtszeit des gewählten Vorstands auf vier Jahre verlängert – eine kluge Entscheidung, zumal sich der Vorstand normalerweise nur einmal im Jahr trifft.
Bei dieser außergewöhnlichen Mitgliederversammlung wird auch eine außergewöhnliche Spende beschlossen. In Bolivien wird eine den vierzehn Nothelfern geweihte Kirche gebaut. Das Erzbistum Bamberg finanziert einen nicht unerheblichen Teil dieser Kirche. Auf Bitten des Erzbischofs beteiligen sich auch die „Freunde und Förderer“ mit einer Spende von 4.000€. Der „Blick über den Zaun“ bis nach Bolivien folgt dem Text eines neuen Geistlichen Liedes: „Zieh den Kreis nicht zu klein“.
Bleibt noch zu erwähnen, dass zum Zeitpunkt dieser außerordentlichen Versammlung die Mitgliederzahl auf 184 angewachsen ist – erstaunlich und erfreulich!
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass unser geschätzter Mitbruder P. Dr. Heinrich Fürst bei der ordentlichen Mitgliederversammlung sein neues Buch zur Vierzehnheiligenverehrung vorstellte, ein umfangreiches Buch, ein fleißiges Buch, ein informatives Buch – und nicht zuletzt: ein schönes Buch. In der Zwischenzeit ist es vergriffen.
Interessante Informationen gibt es zur Mitgliederversammlung im Mai 2010. Die Zahl der Mitglieder ist auf 195 gestiegen. sie verteilen sich über folgende Altersgruppen:
27 – 40: 11 Mitglieder
41 – 60: 58 Mitglieder
über 61: 61 Mitglieder
11 Mitglieder sind Firmen, Städte Wallfahrten und Vereine.
141 Mitglieder zahlen 20,00 €, 17 zahlen 50,00€, 11 zahlen 25,00€,
9 zahlen 30,00€, 8 zahlen 100,00E, 8 zahlen 40,00€, 1 Mitglied zahlt 24,00€
2011
Ende 2010 gibt es einen Wechsel in der Leitung des Franziskanerklosters. P. Benedikt, der bisherige Guardian und Geschäftsführer des Vereins wechselt nach Ursberg, wo er in der Seelsorge an Behinderten sein neues Wirkungsfeld findet. In seiner Nachfolge wurde ich, P. Heribert, von der Provinzleitung in seine bisherige Aufgabe in Vierzehnheiligen berufen – und damit auch prädestinierter Geschäftsführer des Vereins.
In Westfalen geboren, was mich aus Bayerischer Perspektive als „Preuß“ qualifiziert – aber wir leben ja in Oberfranken! – darf ich seitdem die Gemeinschaft der Franziskaner hier leiten und trage als Kirchenrektor auch die Verantwortung für die Basilika – und bin auch, weil‘s die Satzung so will, Geschäftsführer des Vereins. Ich bin’s gern.
Und der neue Geschäftsführer und Guardian wurde gleich überfallen von Problemen wegen der neuen Beleuchtungs- und Lautsprecheranlage. Sie hat viel Geld gekostet, anerkannte Fachleute – jedenfalls nach der Einschätzung des staatlichen Bauamtes – hatten alles berechnet: aber nichts funktionierte richtig. Ein ganzes Jahr hat es gedauert, bis – mit nach meiner Wahrnehmung viel Flickschusterei – endlich die Lautsprecheranlage einigermaßen funktionierte.
Dazu hat wohl auch das Denkmalamt mit der Maxime beigetragen, dass man die Licht- und Schallquellen nicht sehen sollte, die daraufhin brav hinter die Säulen, bzw. die Lichtquellen hinter den Kapitellen versteckt wurden. Schilda lässt grüßen! Ein solcher Schildbürgerstreich ist auch die Anbringung der Beleuchtung in einer solchen Höhe, dass für das Auswechseln einer Birne ein Hubsteiger gebraucht wird. Die neue Beleuchtung ermöglicht uns fraglos beeindruckende Inszenierungen etwa in der Osternacht, erfordert aber gleichzeitig einen Hohen Aufwand für Verrichtungen, die normalerweise mit Leichtigkeit möglich sein müssten – davon dass das auch einiges an Geld kostet, ganz zu schweigen.
Das Jahr 2011 hatte aber auch einige wirkliche „Lichtpunkte“:
Der Franziskusbrunnen wurde von Mitgliedern der Freunde und Förderer neu gestaltet; Alfons Hennig hat mit seinen Mitarbeitern gründlich gewirkt. Bis heute ist der Franziskusbrunnen, der bis dahin in einem Gebüsch zu ersticken drohte, eine Augenweide am Basilikaplatz.
Ein zweiter Lichtpunkt dieses Jahres war, dass das 200ste Mitglied in den Verein aufgenommen wurde.
Ein dritter erfreulicher Akzent dieses Jahres ist das Provisorium eines Zelebrationsaltars vor dem Nothelferaltar. An diesem Gnadenaltar werden die meisten Gottesdienste in der Basilika gefeiert – und das war bis dahin nur möglich, indem der Zelebrant der Gemeinde den Rücken zukehrte. Das Provisorium ermöglichte eine den Menschen zugewandte Feier der Gottesdienste. Viele Gottesdienstbesucher erleben seitdem unsere Gottesdienste lebendiger und zugewandter. Und wir sind nicht mehr in der Gefahr, in die Nähe von kirchlichen Gruppierungen gerückt zu werden, die sich dadurch auszeichnen, der Gemeinde den Rücken zuzukehren. Wallfahrer haben es verdient, eine vorbildliche Liturgie nach den Leitlinien der 2. Vatikanischen Konzils zu erleben. Inzwischen hat eine zufriedenstellende Lösung das Provisorium abgelöst. Darüber später.
Und erfreuliche Nachrichten kamen vom Landgericht Coburg. Dort wurde unser Verein in die Liste der zu fördernden gemeinnützigen Einrichtungen aufgenommen – und so mancher straffällig Gewordene musste sein Bußgeld an die „Freunde und Förderer“ überweisen und so die Wallfahrt in Vierzehnheiligen unterstützen – bis heute.
Übeltäter kamen schon früher mit Vierzehnheiligen in Kontakt. Dazu zitiert P. Johannes in seinem Vortrag zum 175. Jubiläum der Franziskaner die Chronik:
An großen Wallfahrtstagen waren immer Gendarmen anwesend, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Sie erhielten im Kloster einen Aufenthaltsraum. Die damalige Hostienbäckerei diente vorübergehend als Haftzelle für ertappte Übeltäter. „Doch ist aus derselben bereits ein Häftling, obwohl an den Händen geschlossen, durch das früher nicht vergitterte Innenfenster in den Garten und so in die goldene Freiheit entwichen, bis sein Schicksal ihn wieder in die Hände seiner Häscher lieferte“.
Im Jahr 2012 wurde der behindertengerechte Zugang von der Straße zum Eingang der Basilika fertiggestellt, an dessen Finanzierung neben dem Bezirk Oberfranken auch der Verein der Freunde und Förderer mit einer erfreulichen Summe beteiligt war. Menschen mit Rollstühlen und Rollatoren entdecken mehr und mehr diesen Weg und sind dankbar für diese Erleichterung. Wenn jetzt auch noch einige Autofahrer kapieren, dass dieser Weg kein Parkplatz ist, sind wir zufrieden – einige haben das schon begriffen und parken sehr rücksichtsvoll.
Im Jahr 2012 klang auch zum ersten Mal das Projekt „Erneuerung der Glockenanlage“ an. Die Lage in den beiden Türmen wurde kritisch. Die großen Glocken dürfen nicht mehr geläutet werden. Inzwischen kommen wir der Lösung immer näher.
Da 2012 der 325. Geburtstag des Baumeisters der Basilika „Balthasar Neumann“ begangen wurde, hielt bei der Mitgliederversammlung Dr. Peter Ruderich einen Vortrag zum Thema „Balthasar Neumann und die Basilika Vierzehnheiligen“. Wahrscheinlich pilgern jährlich mehr Menschen zu Balthasar Neumann als zu den Vierzehn Nothelfern. Bei vielen Führungen haben wir die Gelegenheit, nicht nur die Architektur Balthasar Neumanns zu erklären, sondern auch seine spirituellen Ideen den Menschen nahezubringen.
Im Jahr 2013 stehen Neuwahlen des Vorstands an. Durch seinen schweren Unfall 2011 kann der emeritierte Landrat Reinhard Leutner nicht mehr kandidieren. Die Versammlung ist ihm von Herzen dankbar, denn nicht zuletzt durch seine „Schubkraft“ ist der Förderverein in die Welt und „in die Gänge gekommen. Die Mitgliederversammlung hat sich mit Dankbarkeit daran erinnert – und das auch durch einen Besuch des 2. Vorsitzenden Bürgermeister Kohmann und P. Heribert zum Ausdruck gebracht.
Sein Nachfolger Landrat Christian Meißner hat sich bereit erklärt, für den Vorsitz zu kandidieren und wird mit den Stimmen aller Anwesenden zum Nachfolger gewählt, ebenso Bürgermeister Jürgen Kohman als sein Stellvertreter, P. Heribert als Geschäftsführer, Raimund Köhler als Kassierer und Waltraud Kießling als Schriftführerin, Frau Dr. Bianca Fischer und Alfons Hennig als Beisitzer und Walter Mackert und Richard Lurz als Kassenprüfer.
Noch ein markantes Ereignis prägt das Jahr 2013: Ab dem 13. Mai wird an den Basilikatürmen ein Gerüst aufgebaut. Nach drei Monaten Aufbauzeit erscheinen die Türme, als wenn der Verhüllungskünstler Christo hier gewirkt hätte. Für ein Jahr war das Gerüst geplant – es wurden dreieinhalb Jahre – weil sich bei den Untersuchungen gravierende Probleme in der Statik der Türme ergaben.
Aber was sind dreieinhalb Jahre im Vergleich zu den 17 Jahren, von denen der Chronist weiß:
Von 1893-1910, also 17 Jahre lang stand ein Gerüst an der Kirche: schadhafte Steine wurden ausgewechselt und die alten barocken Turmhauben anstelle der Spitzen von 1835 wieder hergestellt. (Johannes in seinem Vortrag)
Gut „eingerüstet“ ging es in das Jahr 2014. In diesem Jahr waren es 175 Jahre, seit die Franziskaner von König Ludwig I. nach Vierzehnheiligen geholt wurden. König Ludwig, studierter Theologe, hat begriffen, welche Fehler die Säkularisation mit der Enteignung und Schließung der Klöster gemacht hat, wie dadurch Soziale Sicherungssysteme zusammenbrachen und geistliche Nahrungsquellen verstopft wurden. Er hat nicht die Enteignungen rückgängig gemacht, wohl aber die Schließung der Klöster. So holte er 1839 uns Franziskaner nach Vierzehnheiligen.
Nicht mit einem großen Fest wurde dieser Anlass gefeiert, sondern mit verschiedenen inhaltlichen Akzenten:
Ein Festgottesdienst mit Provinzial Cornelius Bohl eröffnete das Jahr am 30. März. Die Fastenpredigten an den folgenden Sonntagen wurden von Franziskanern gehalten zu Themen der franziskanischen Spiritualität, die Wallfahrten wurden unter dem Leitwort des hl. Franziskus gefeiert: „Wenn es dir gut tut, dann komm!“, unter diesem Thema war auch das Wallfahrtsbild und die Osterkerze gestaltet. Und bei der Mitgliederversammlung sprach P. Johannes zum Thema „175 Jahre Franziskaner in Vierzehnheiligen“ In diesem Vortrag ist zu lesen:
Am 27. März 1839 zogen dann die ersten drei Franziskaner in Vierzehnheiligen ein: Als Superior (Oberer) Pater Bartholomäus Merk mit Pater Andreas Berchthold und Frater Pius Gribl. Am 16. April 1839 wurden sie durch das Landgericht und Rentamt Lichtenfels in die Nutznießung des Hauses förmlich eingewiesen.
Der Anfang war mühsam: Das Haus hatte noch Schäden vom Brand 1835 und musste innen für die Erfordernisse eines Klosters umgebaut werden, etliche notwendige Möbel fehlten noch, die finanzielle Grundlage musste mit dem Landgericht und der Kirchenverwaltung, die kirchenrechtlichen Verhältnisse mit der Pfarrei Staffelstein abgeklärt werden.Doch mit dem Einzug der Franziskaner stieg die Zahl der Wallfahrer wieder rasch an und damit natürlich auch das Maß der seelsorglichen Verpflichtungen.
Im Advent 2014 wurde der Zelebrationsaltar fertiggestellt mit Zustimmung des Kultusministeriums, des Denkmalamtes und der bischöflichen Kunstkommission.
Es war schon erstaunlich, dass so ein einfacher Holzaltar, der in wenigen Minuten von seinem Standort entfernt werden kann, so viel Aufwand brauchte, dass selbst Dr. Schütz vom Kultusministerium in München nach Vierzehnheiligen reiste, um sich ein Bild zu machen. Das lässt den Schluss zu, dass dort in München noch freie Arbeitskapazität ist. Erfreulich ist, dass durch Vermittlung eines Mitglieds der „Freunde und Förderer“ sich ein Wohltäter fand, der glücklich war, dass er diesen –trotz seiner einfachen Gestaltung nicht ganz preiswerten – Altar zur Ehre Gottes finanzieren durfte.
Das Jahr 2015 begann mit einem traurigen Ereignis. Gründungsmitglied Rechtsanwalt Josef Goller, der den Verein in allen rechtlichen Fragen beraten und unterstützt hat, wurde ganz plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen. In Dankbarkeit sind wir ihm verbunden und bleiben es – nicht zuletzt auch auf dem Hintergrund, dass sich Herr Goller auch in der Kirchenverwaltung engagierte und im Stillen viel für die Basilika und die Menschen gewirkt hat.
Erfreulich war in diesem Jahr ein Projekt, das die „Freunde und Förderer“ finanziert haben: die neuen „Nothelfer-Liederbücher“ wurden erstellt. Johannes Leicht aus Nedensdorf hat sie graphisch gestaltet. Seitdem werden die Liederhefte im Gottesdienst bei den Nothelfer-Festen genutzt und sie liegen auch am Schriftenstand zum Verkauf aus.
Jetzt sind wir zeitlich schon ganz in der Nähe: 2016. Im Juni wurde uns durch Vermittlung des 2. Vorsitzenden von der Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein durch Bankdirektor Randolf Menna ein Defibrillator überreicht. Bei der Vielzahl der Besucher ist es beruhigend zu wissen, dass ein solches Gerät greifbar ist. Am besten erfüllt es aber seinen Zweck, wenn es gar nicht erst benutzt werden muss.
Ein weiterer Höhepunkt war die Assisiwallfahrt der Freunde und Förderer im September des vergangenen Jahres. Da die Basilika von uns Franziskanern betreut wird, war es gut, franziskanische Spiritualität am konkreten Ort zu erleben und zu vertiefen. Diese Fahrt hat viele Freunde und Förderer aus der Anonymität herausgehoben, viele Kontakte sind entstanden. Und Assisi ist nicht nur eine Horizonterweiterung für die meisten gewesen, sondern eine Erlebnisbereicherung.
Der November hat uns dann auch wieder freie Sicht auf die Türme beschert. In diesem Jahr ist die Mittelfassade zwischen den Türmen an der Reihe. Zunächst wird die Fassade auf Schäden untersucht, dann wird das Gerüst abgebaut, um im nächsten Jahr wieder aufgebaut zu werden, wenn die Arbeiten, die in der Zwischenzeit ausgeschrieben wurden, durchgeführt werden.
Abschließend möchte ich noch einmal eine Zusammenschau geben all der Projekte, die von den Freunden und Förderern in den zehn Jahren beraten und finanziell unterstützt wurden:
Finanziell:
• Zuschuss zum Nothelferbuch von P. Heinrich
• Zuschuss zur Bewirtung bei Gottesdiensten *******
• Zuschuss zum Treffen der Wallfahrtsführerinnen********
• Pflege des Informationszentrums********
• Zuschuss zur Kirchenmusik********
• Zuschuss zur Zeitschrift „Basilika“********
• Unterstützung der Pastoral der Franziskaner in Bethlehem********
• Nothelferkirche in Bolivien
• Neugestaltung des Franziskusbrunnens
• Anteil an den Baukosten für den barrierefreien Zugang
• Neugestaltung der homepage
• Auslagen für die Fastenpredigten (erstmals 2013)**
• Reparatur des Klosterzauns
• Nothelfer-Liederbücher
• neue Lampen für das INFO-Zentrum
• Finanzierung der Aushilfen bei personellen Engpässen der Franziskaner
• Restaurierung der Krippenfiguren im INFO-Zentrum
• Spenden an die Caritas und die Lichtenfelser Tafel anlässlich der Fastenpredigten zum Jahr der Barmherzigkeit
• Bildschirm und Kamera für den Seiteneingang der Basilika
• Besondere Anlässe wie:
o Geschenke für Messdiener, Parkwächter, Ehrenamtliche,
o Vergütung für Musiker in Sondergottesdiensten,
o Vergütung von Aushilfen
• schon entschieden: eine Glocke für das neue Geläut
• weiterer Bildschirm im vorderen Bereich
Ideell:
Begleitung der Fragen und Themen wie:
Zelebrationsaltar, Erneuerung der Läuteanlage, Planung der Behindertenzugänge,
die Überbrückung der Kirche mit Bildschirmen, Kirchenbänke, Gottesdienstordnung.
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